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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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steht. Wetten, dass sie sich das anderweitig verschafft? Kein Wunder,<br />

dass sie so scharf darauf ist, mit jedem Kerl ‘rumzumachen!»<br />

Catarino strahlte in der Tat so glücklich, als sei Weihnachten<br />

vorverlegt worden. «Der hab’ ich’s gegeben, nicht wahr, Fabiou, der<br />

hab’ ich’s gegeben!», sagte sie ein ums andere Mal, während die<br />

jammernde Alessia von ungefähr acht Kavalieren aufgehoben und<br />

wie in einem Trauerzug aus dem Raum getragen wurde. «Da hinten<br />

am Gang ist ein Zimmer, da kann sie etwas ruhen», hörte man<br />

Alexandre de Mergoults Stimme in den Raum wehen.<br />

Fabiou machte ein wenig begeistertes Gesicht. «Catarino, das<br />

gibt Ärger», stellte er fest.<br />

«Wieso? <strong>Die</strong> hat doch angefangen!», schrie seine Schwester.<br />

«Ja, aber wenn Frederi erfährt, dass du dichgeprügelt hast …»<br />

«Frederi!» Catarino spuckte verachtungsvoll den Namen aus.<br />

«Der soll ganz ruhig sein, dieser… perverse Hund!»<br />

«Catarino, Tante Beatrix hat gesagt …»<br />

«Jaja, Tante Beatrix wollte uns beruhigen, weil’s ihr selbst peinlich<br />

war. Aber ich weiß genau, wie das war. Erst hat er versucht,<br />

meinen Vater zu perversen Dingen zu verleiten, und dann hat er<br />

meine Mutter genommen, kaum dass Vater unter der Erde war.<br />

Aber der soll nur ein Wort sagen… dann sage ich ihm das ins<br />

Gesicht.»<br />

«Trotzdem, du hättest Alessia nicht schlagen dürfen!», jammerte<br />

Cristino, gänzlich von ihrem schönen Alexandre de Mergoult verlassen.<br />

«Eine Dame tut soetwas nicht!»<br />

«Das war ein Notfall», erklärte Catarino von oben herab. «Im<br />

Notfall darf man alles, sogar töten, sagt der Priester. Schade.<br />

Ich hätte Alessia besser gleich die Kehle durchschneiden sollen,<br />

was meint ihr? Das hätte ihr Lästermaul endlich zum Stillstand<br />

gebracht.»<br />

«Catarino!»<br />

«Was, Catarino – ist doch wahr!»<br />

«Das ist unchristlich, was du da sagst. Unchristlich und unschicklich<br />

und undamenhaftund …»<br />

«Ach, halt den Mund, Cristino!»<br />

<strong>Die</strong> Musik setzte nun wieder ein, und die ersten Paare strebten<br />

wieder der Tanzfläche zu. Das allgemeine Getuschel war aller-<br />

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