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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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Santonou<br />

Fabiou vergaß die Gestalt mit der Maske, vergaß den Kahlkopf und<br />

rannte, bis er die Straße erreichte.<br />

***<br />

«Ein sauberer Schnitt durch die Kehle. Man hat das Gefühl, der<br />

Kerl versteht sein Handwerk.» Laballefraou betrachtete den Hals<br />

<strong>des</strong> toten Notars Austelié mit Kennerblick. «Na, immerhin die To<strong>des</strong>ursache<br />

dürfte klar sein.»<br />

Crestin lehnte an einer Kommode gegenüber dem Bett und betrachtete<br />

versonnen die Wand und die Schrift auf der Tapete. Es war<br />

keine halbe Stunde her, dass ihn ein aufgeregter Nachtwächter aus<br />

dem Bett geholt hatte mit den Worten, er müsse sofort in das Haus<br />

<strong>des</strong> Gastou Austelié kommen, dort sei ein furchtbares Verbr echen<br />

geschehen. <strong>Die</strong> zusammengetrommelten Arquié, größtenteils unfrisiert<br />

und im Hemd, hatten ihn hierher begleitet, und jetzt stand<br />

er seit einer Viertelstunde stumm vor Austeliés Bettstatt und betrachtete<br />

kopfschüttelnd den Ort der Bluttat.<br />

«Viguié?», fragte Laballefraou zaghaft. Es kam nicht oft vor, dass<br />

Crestin im Angesicht eines Verbrechens derart sprachlos war.<br />

«Es passt nicht», murmelte der Viguié. «Irgendetwas passt nicht<br />

zusammen.» Er seufzte. «Wo ist der Junge, der die Toten entdeckt<br />

hat?»<br />

Der Arquié wies auf die Tür, und Crestin stieß sich von der Kommode<br />

ab und schritt nach draußen.<br />

Fabiou lehnte an der Wand, sein Gesicht ungefähr so weiß wie<br />

die Tünche hinter seinen Schultern, und klapperte mit den Zähnen.<br />

Crestin betrachtete ihn nachdenklich. «Seltsam», sagte er kopfschüttelnd,<br />

«aber Ihr scheint wirklich immer in der Nähe zu sein,<br />

wenn ein Mord geschieht.»<br />

«Wa … was wollt Ihr damit sagen?» Fabious Stimme schnappte<br />

über vor Nervosität. «Dass Ihr mich für den Mörder haltet?»<br />

«Euch?» Der Viguié lachte auf. Ein freudloses Lachen. «Eine interessante<br />

Idee, muss ich zugeben. Aber nein – ich will damit eher<br />

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