04.11.2013 Aufrufe

Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

worten können. Zum Beispiel, wer Cristino im Haus der Mergoults<br />

das Leben gerettet hatte, indem er dem Genevois einen Stein an<br />

den Schädel schoss, und wer auf St. Vitori das Jagdhorn geblasen<br />

und so die Landsknechte vertrieben hatte. Oder wer Arnac mitgeteilt<br />

hatte, dass Mergoult Loís an den Galgen bringen wollte, und<br />

wie derjenige überhauptdavon hatte wissen können. Doch ihm war<br />

klar, dass ihm Hannes auf diese Fragen ohnehin nicht antworten<br />

würde, und so fragte er statt<strong>des</strong>sen lediglich: «Eines verstehe ich<br />

immer noch nicht: Wie bist du damals eigentlichdavongekommen,<br />

als sie die Antonius-Jünger vernichtet haben?»<br />

«Da war dieser Arquié», sagte Hannes mit einem Achselzucken.<br />

«Er sollte mich nach Ate bringen. Irgendwo im Wald hat er mich<br />

dann plötzlich aus dem Sattel geschubst und gesagt, ich soll machen,<br />

dass ich wegkomme.»<br />

«Und warum hat er das getan?»,fragte Fabiou entgeistert.<br />

Hannes zuckte wieder mit den Achseln.<br />

«Nun, es gibt eben Leute, die es nicht einsehen, ein achtjähriges<br />

Kind an den Galgen zu liefern», meinte Crestin, der bislang geschwiegenhatte.<br />

«Menschliche Anwandlung, was?» Hannes lachte auf. «Ist das<br />

Eure Vermutung? Es tut mir leid, Mèstre Crestin, aber das zu glauben<br />

fällt mir etwas schwer.»<br />

«Das ist keine Vermutung», sagte Crestin. «Der Arquié war ich.»<br />

Hannes lachte nicht mehr.<br />

«Du musst fliehen, Junge», murmelte Crestin und lief den Gang<br />

hinab. «Sie sind auf deiner Fährte.»<br />

Hannes stand und massierte mit ungelenken Bewegungen seine<br />

Arme. Er war kreideweiß im Gesicht.<br />

Einen Moment lang starrte Fabiou Catarino an, dann wandte er<br />

sich ab und ging auf die Tür zu.<br />

Draußen ander Brüstung der Mauer,diedreihundert Jahre lang<br />

feindlichen Heeren und Horden von Raubgesindel getrotzt hatten,<br />

lehnte Frederi an einer der geneigten, verwitterten Zinnen und<br />

starrte hinaus auf die Welt aus Fels und niedrigen Kiefern und<br />

knorrigen Ölbäumen, die sich zu Füßen der Burg erstreckte, dem<br />

blauen Dunst entgegen, hinterdem das Meerlag, und die Ferne. Er<br />

rührte sich nicht, als Fabiou neben ihn trat.<br />

1043

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!