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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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sie ein klein bisschen anders zu Gott beten oder ein klein bisschen<br />

am selbstherrlichen Bild unserer Kirche kratzen…»<br />

«Arnac, verdammt!» Panik in Sébastiens Stimme. Er war<br />

kalkweiß geworden.<br />

«… die den einfachen Menschen Armut und Bescheidenheit<br />

und Nächstenliebe predigt, während ihre eigene Führung lügt und<br />

betrügt und in Verschwendungssucht lebt, das habe ich dazu zu<br />

sagen!»<br />

Es war totenstill geworden. Jean de Mergoult stand mit offenem<br />

Mund da. Sébastien schüttelte wortlos den Kopf. Fabiou öffnete<br />

und schloss seine Lippen wie ein blubbernder Fisch. Bruder Antonius<br />

sah aus, als wolle er in den nächsten Sekunden in Ohnmacht<br />

fallen.<br />

Ganz langsam ging Alexandre de Mergoult auf Arnac zu, ganz<br />

langsam streckte er einen Finger aus und tippte ihn dem anderen<br />

gegen die Brust. «<strong>Die</strong>smal, Couvencour», sagte er, «bist du zu weit<br />

gegangen. Zwei Zeugen. Ich habe min<strong>des</strong>tens zwei verlässliche<br />

Zeugen, die deine ketzerischen Reden bestätigen werden. <strong>Die</strong> Inquisition<br />

wird sich für deine Ansichten interessieren, mein Freund,<br />

da kannst du Gift drauf nehmen. Für das, was du eben gesagt hast,<br />

wirst du bluten, Couvencour, das versichere ich dir .» Er drehte sich<br />

um und lief davon, über die Plaço dei Prechadou. Jean und der junge<br />

Estrave glubschten ihm einen Moment lang perplex hinterher,<br />

dann rannten sie ihm nach.<br />

«Senher Couvencour, Ihr seid wahnsinnig!», krächzte Bruder<br />

Antonius. Auf seiner Oberlippe hatten sich Schweißtropfen<br />

gebildet.<br />

Arnac, der Mergoult hinterher gestarrt hatte, drehte sich um.<br />

«Na, ist doch wahr!», rief er wütend.<br />

«Sie werden Euch töten», flüsterte Antonius. «Mein Gott.»<br />

«Dazu müssen sie mich erst mal kriegen!», sagte Arnac leise.<br />

«Und das werden sie nicht, das kann ich versichern!» Er machte<br />

Anstalten, in die Carriero dei Salin hineinzulaufen. Dann hielt er<br />

inne. «Cristino…», begann er.<br />

Loís trat vor und legte Cristino die Hand auf die Schulter. «Ich<br />

passe auf sie auf. Bringt Ihr Euch in Sicherheit», sagte er.<br />

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