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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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Der Senher d’Astain, Archimède Degrelho, begrüßte die Gäste<br />

aus Castelblanc sehr freundlich. Besonders über das Zusammentreffen<br />

mit dem Cavalié schien er sich sehr zu freuen. «Wir haben<br />

allerhand gemeinsam erlebt, in jungen Jahren!», erklärte er<br />

strahlend seinem Sohn. Frederis Gesicht blieb reserviert, und die<br />

Art und Weise, wie seine Mundwinkel nach oben gezogen waren,<br />

konnte man nur mit viel gutem Willen als Lächeln bezeichnen.<br />

«Alter Griesgram, was passt ihm jetzt wieder nicht», murmelte<br />

Catarino.<br />

Auch Cristino wurde von Degrelho sehr herzlich begrüßt. «Was<br />

für eine Freude, die junge Barouneto Bèufort! Wie schön, Euch wiederzusehen,<br />

nach unserer netten Unterhaltung bei den Mancoun!»<br />

Cristino wurde puterrot, denn sie hatte nur noch sehr verschwommene<br />

Erinnerungen an besagte Unterhaltung, und alles, woran sie<br />

sich erinnerte, war, dass sie ziemlich dummes Zeug dahergeredet<br />

hatte. Ansonsten galt ihre Aufmerksamkeit aber dem jungen Senher<br />

d’Astain, Victor Degrelho. <strong>Die</strong>ser war zwar nicht unbedingt<br />

einer, der die Herzen der Mädchen so ohne weiteres höher schlagen<br />

ließ, dazu war er zu mager und zu blass, doch auf der rechten Hand<br />

hielt er einen äußerst beeindruckenden Falken. «Ein schönes Tier»,<br />

meinte sogar der Cavalié, wenn sein Ton auch immer noch e twas<br />

miesepetrig klang.<br />

«Ihr versteht Euch auf die Falkenjagd?» Victor drehte sich um<br />

und blickte den Sprecher an, der ihn mit einem seltsamen Lächeln<br />

betrachtete. Es war Arnac de Couvencour.<br />

«Oh, guten Tag, Senher Couvencour, herzlich willkommen.»<br />

Victor Degrelho lachte. So wenig attraktiv er sein mochte, sein Lachen<br />

war schön. «Ein wenig», meinte er. «Sicher kein Vergleich zu<br />

meinem Onkel Hector, der meisterhaft mit diesen Tieren umzugehen<br />

verstand. Leider hatte ich keine Gelegenheit, allzu viel von ihm<br />

zu lernen; ich war noch sehr jung, als er starb.»<br />

Arnac betrachtete Victor seltsam. Noch immer lag dieses Lächeln<br />

auf seinem Gesicht. Kein spöttisches oder gar verschlagenes<br />

Lächeln. Arnacs Lächeln war in für ihn untypischer Weise liebenswert.<br />

«Ich habe davon gehört», sagte er. «Euer Onkel muss wirklich<br />

ein beeindruckender Mensch gewesen sein.»<br />

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