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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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und Monster mit drei Augen, fünf Mäulern und vor allem jeder<br />

Menge spitzer Reißzähne war.<br />

Das Pferd schnaubte. Sein Fell war schweißgetränkt.<br />

Frederi Jùli rang nach Luft, zog den Kopf ein, drückte sich eng an<br />

den wärmenden Körper <strong>des</strong> verwundeten Tieres und lief los.<br />

784<br />

***<br />

Arnac de Couvencour lag flach auf seinem Beobachtungsposten auf<br />

jenem Dach in der Carriero de Jouque und blickte auf d ie andere<br />

Straßenseite hinüber, wo das flackernde Licht in drei Fenstern anzeigte,<br />

dass man im Haus der Aubans trotz fortgerückter Stunde<br />

noch wach war.<br />

Den ganzen Tag über hatte in jenem Haus Weltuntergangsstimmung<br />

geherrscht. Frederi de Castelblanc, schlagartig aus seiner<br />

Erstarrung gerissen, war von Pontius zu Pilatus gerannt auf der<br />

Suche nach seinen Söhnen, während die Dame Castelblanc mit<br />

der Ausdauer eines Klageweibs und in der Lautstärke eines Stadtschreiers<br />

das schreckliche Schicksal bejammert hatte, das die Familiegetroffen<br />

hatte, bis auch der Letzte in der Nachbarschaft wusste,<br />

dass die beiden Sprösslinge der Familie Castelblanc auf Abwegen<br />

waren. Onkel Philomenus hatte nur wenig Mitleid mit seiner verzweifelten<br />

Schwester und meinte zu diesem Thema bloß, die kommen<br />

schon wieder, wenn sie Hunger haben. Und wenn man Tante<br />

Eusebias Gesicht bei diesen Worten beobachtete, kam es einem so<br />

vor, als wünsche sie, die beiden würden niemals hungrig werden.<br />

Jetzt war es allmählich ruhiger geworden im Hause der Aubans,<br />

doch die unterschiedlichen Personen, die wieder und wieder hinter<br />

den erleuchteten Fenstern auftauchten, zeigten Arnac, dass noch<br />

niemand auf der anderen Seite der Carriero de Jouque an Schlaf<br />

dachte. Er machte es sich so gut es ging auf dem flachen Dach bequem,<br />

legte seinen Kopf auf seine Satteltasche und wartete.<br />

Der andere schien direkt aus dem Himmel zu fallen, und Arnac<br />

fuhr herum, den Degen aus der Scheide reißend, und so standen<br />

sie sich dann gegenüber, im Abstand von zwei Schritten, Arnac de<br />

Couvencour und eine Gestalt, vom Kopf bis zu den Zehen in einen<br />

schwarzen Mantel gehüllt, der sanft im Licht <strong>des</strong> Mon<strong>des</strong> schim-

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