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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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– «in der näheren Zukunft in Ruhe lassen. Es ist wie damals, als der<br />

Prozess gegen ihn begann. Er wird sich beobachtet fühlen und sich<br />

mustergültig verhalten. Ihr dürft nur nicht den Fehler machen, ihn<br />

in die Enge zu treiben, indem Ihr versucht, seine Mitschuld an den<br />

Morden und an der Vernichtung der Bruderschaft publik zu machen.<br />

In diesem Fall bliebe ihm keine andere Wahl, als Euch zu<br />

töten.»<br />

«Das heißt, sie werden alle ungestraft davonkommen», sagte eine<br />

leise Stimme von der Tür her. Fabiou sah sich um. Es war Hannes.<br />

Er lehnte am Türpfosten, die Augen ins Leere gerichtet. «Maynier,<br />

die Edelleute, die ihn unterstützten, und Archimède Degrelho.»<br />

«Niemand kann Maynier beikommen», sagte Crestin mit einem<br />

Achselzucken, «und den Edelleuten, die unter seinem Schutz stehen,<br />

ebenso wenig. Aber wenn dir das eine Genugtuung ist – Archimède<br />

Degrelho wird nicht mehr allzu viel haben von seinem<br />

Land und seinem Besitz, für den er zu morden bereit war.»<br />

Hannes zuckte mit den Achseln. Er sah nicht so aus, als ob es<br />

ihm eine Genugtuung wäre.<br />

Der Buous gähnte. «So spannend das alles ist – ich könnte jetzt<br />

langsam eine Mütze Schlaf brauchen.»<br />

Der Buous’sche Vorschlag stieß auf allgemeine erschöpfte Zustimmung,<br />

schließlich gab es außer Frederi Jùli und Maria Anno<br />

keinen, der nicht wenigstens eine schlaflose Nacht hinter sich hatte.<br />

Couvencour war klein, deutlich zu klein, um jedem der müden<br />

Krieger eine ordentliche Schlafstätte bieten zu können. Der Buous<br />

rettete die Situation, indem er meinte, einem Ritter genügten auch<br />

eine Decke und der Sattel seines Pfer<strong>des</strong>, damals, im Feld gegen<br />

die Kaiserlichen, hätte er schließlich auch nicht mehr gehabt, und<br />

diese Bemerkung forderte derart die Männlichkeit der anwesenden<br />

Herren heraus, dass Couvencour letztlich keinen mehr dazu überreden<br />

konnte, das übrige freie Bett zu benutzen.<br />

Fabiou hatte sich ein Lager im Salon gemacht, wo Louise weiterhin<br />

auf dem Diwan lag, schon weil Bruder Antonius jede Bewegung<br />

für sie als gefährlich erachtete, und Cristino weiterhin an<br />

ihrer Seite saß, neben Sébastien, der bereits im Stehen zu schlafen<br />

schien. Fabiou nörgelte, wie hell es im Raum sei, doch Sébastien,<br />

ausgestreckt auf dem Fußboden, meinte, so hell könne es gar nicht<br />

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