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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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ertrage das nicht!», kreischte sie und brach in wil<strong>des</strong> Schluchzen<br />

aus. Frederi ließ seinen Schwager stehen und rannte zu seiner Frau,<br />

die er tröstend in den Arm nahm. «Alles gut, mein Herz, alles<br />

gut!», flüsterte er. «Komm, ich bring’ dich in dein Zimmer!» Und<br />

mit einem wirklich bitterbösen Blick in Richtung seines Schwagers<br />

zog er sie vom Stuhl hoch und führte sie aus dem Raum. Onkel<br />

Philomenus stand schnaubend wie ein Stier an seinem Platz und<br />

schickte ihnen Blicke wie Giftpfeile hinterher. Dann stieß er einen<br />

wenig katholischen Fluch aus und stürzte aus dem Raum. «Moment<br />

mal!», brüllte Oma Felicitas und kämpfte sich auf die Füße.<br />

«Philomenus! Bleib stehen! Ich habe mit dir zu reden!» Auf ihren<br />

Stockgestützt humpelte sie hinterdrein.<br />

Zwei Türen knallten. Fabiou griff nach seiner Serviette und<br />

verteilte die Sauce auf seinem Hemd. Dann fiel ihm auf, dass seine<br />

Nase blutete, und er setzte sich und starrte bedeppert auf die<br />

Überreste seines Rindsfilets. Catarinogab Tante Eusebia den Meerrettich.<br />

«Vielen Dank, mein Kind», sagte die Tante in perfekter<br />

Höflichkeit. Schweinebacke Theodosius starrte fasziniert auf das<br />

Chaos, dann klatschte er vergnügt in die Hände und pfefferte sein<br />

Rinderfilet quer über die Tischplatte. «Schnuckelchen, das tut man<br />

nicht», meinte Tante Eusebia und aß weiter.<br />

Catarino sprang auf. Sie zitterte amganzen Körper. «Was hat er<br />

mit dem gemeint, was er über meinen Vater gesagt hat?», schrie sie<br />

empört.<br />

«Catarino, Kind, setze dich und iss. Es wird kalt», sagte Tante<br />

Eusebia ungerührt.<br />

Catarino setzte sich in der Tat. FrederiJùli und Cristino betrachteten<br />

sie betreten. Theodosius-das-Großmaul tobte zur Tür hinaus,<br />

die ein drittes Mal knallte. Maria Anno betrachtete Fabiou aus<br />

großen Augen. «Aua», sagte sie.<br />

«Was hat er mit dem gemeint, was er über meinen Vater gesagt<br />

hat?», wiederholte Catarino lauernd.<br />

«Ich denke, es ist besser, wir lassen das, mein Kind», sagte Tante<br />

Eusebia und betrachtete sinnierend das Stück Fleisch, das sie auf<br />

ihrem Messer aufgespießt hatte, bevor sie es in den Mund schob.<br />

«Ich muss Philomenus unbedingt sagen, dass er Gabeln besorgen<br />

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