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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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Frederi bewegte langsam den Kopf. Arnac brauchte einige Sekunden,<br />

um diese Bewegung als Kopfschütteln auszumachen.<br />

«Niemand kann etwas ausrichten… gegen Maynier», krächzte er.<br />

«Wir müssen es wenigstens versuchen!», schrie Arnac.<br />

Ruckartig zuckte Frederis Kopf hin und her. «Er wird uns alle<br />

vernichten. Uns», er machte eine ausladende Handbewegung in<br />

Richtung der Familie, «alle!»<br />

«Mein Gott, was soll das heißen?», schrie Arnac. «Dass Ihr Loís<br />

im Stich lassen wollt? Einen Menschen, der Euch ein Leben lang<br />

treu gedienthat? Der Eurer Tochter das Leben gerettethat?»<br />

Frederi wandte sich um. Seine geweiteten Augen blickten auf<br />

Bardou,der blass und zitternd ander Wand lehnte. «Es tut mir leid,<br />

Bardou», sagte er. «Ichkann Loís wegen nicht die ganze Familie in<br />

Gefahr bringen.»<br />

«Verflucht, Cavalié», schrie Arnac, «wenn Euch Loís’ Schicksal<br />

schon egal ist,dann denkt wenigstens an Fabiou. Maynier wird ihn<br />

ebenfalls umbringen lassen, wenn wir nichts unternehmen!»<br />

«Fabiou! Und … Frederi Jùli!» <strong>Die</strong> Stimme der Dame Castelblanc<br />

klang nach Panik. «Er ist sicher auch dort! Frederi, oh Gott,<br />

Frederi!»<br />

«Maynier wird ihnen nichts tun.» Frederi fuhr fort, den Kopf<br />

zu schütteln, zackig, wie eine Figur auf einem Uhrwerk. «Es sind<br />

<strong>Kinder</strong>. Er wird ihnen nichts tun!»<br />

«Oh, Himmel, wacht auf, Cavalié!», schrie Arnac. «Maynierhat<br />

‘45<br />

über tausend <strong>Kinder</strong> umbringen lassen. Glaubt Ihr im Ernst,<br />

zwei mehr würden sein Gewissen über Gebühr belasten?»<br />

Frederi zitterte. Sein Gesicht war schweißnass. «Wirkönnen nur<br />

beten»,flüsterte er. «Nur beten.»<br />

Arnac schüttelte langsamden Kopf. Dann wandte er sich um und<br />

lief die Treppe hinunter. «Ich gehe zum Viguié!», schrie Philomenus<br />

hinter ihm. «Ich sorge dafür, dass dieser Ketzer verhaftet und<br />

seiner gerechten Strafe zugeführt wird, verdammt noch mal!»<br />

«Halt den Mund, Philo!», sagte Oma Felicitas.<br />

Arnac trat auf die Straße hinaus.<br />

«Arnac!» Schluchzend kam sie hinter ihm aus dem Haus gestürzt.<br />

«Arnac, bitte! Ihr dürft nicht zulassen, dass sie Loís umbringen,bitteee!»<br />

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