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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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***<br />

Sie ritten im Galopp, bis sie das Dorf weit hinter sich gelassen hatten<br />

und sie sicher waren,dass ihnen niemand folgte. Dann fielen sie<br />

in eine leichtere Gangart. Fabiou schielte unsicher zu Loíshinüber,<br />

der mit wächsernem Gesicht im Sattel hing. «Geht’s dir gut?»,<br />

fragte er ängstlich.<br />

«Sie werden ihn umbringen», flüsterte Loís. «Und es ist meine<br />

Schuld.»<br />

«Vielleicht ist noch nicht alles zu spät!», meinte Fabiou. «Er ist<br />

ein Adliger. Sie können ihn nicht einfach töten. Sie werden ihm<br />

einen ordentlichen Prozess machen. Vielleicht hat er ja Glück, ich<br />

meine, was hat er schon groß getan, außer Mergoult wegen der<br />

Sache mit der Hexe anzugreifen! Deswegen kann man dochkeinen<br />

hinrichten, oder?»<br />

Loís antwortete nicht. Er weinte.<br />

Sie ritten weiter. <strong>Die</strong> Sonne näherte sich dem Zenit, als sie die<br />

Durenço überquerten. Sie mussten langsam reiten; Loís war so erschöpft,<br />

dass er sich kaum im Sattel halten konnte. Sie erreichten<br />

das Waldstück, in dem sie am Vorabend mit den Mergoults zusammengestoßen<br />

waren, eine halbe Ewigkeit schien das jetzt her<br />

zu sein. Danach führte die Straße wieder aufs offene Feld hinaus.<br />

Eine unbarmherzige Sonne stand am Horizont, sendete glühende<br />

Strahlen aufdas Land herab. Loís schwankte in ihrem gnadenlosen<br />

Glanz, sein Gesicht war blass und schweißbedeckt, er sah aus, als<br />

habe er Fieber. Fabiou fragte, ob sie lieber anhalten sollten, aber er<br />

wollte so schnell wie möglich nach Ais und Hilfe für Senher Couvencour<br />

holen.<br />

Fabiou war grenzenlos erleichtert, als das nächste Waldstück<br />

kam und sie sich endlich unter den schützenden, schattenspendenden<br />

Kronen der Bäume befanden. Zwar war es auch hier heiß,<br />

die Hitze stand zwischen den Bäumen wie in einem Dampfbad,<br />

doch wenigstens waren sie nicht länger den sengenden Sonnenstrahlen<br />

ausgesetzt.<br />

Langsam ritten sie weiter. Friedlich lag der Wald zu beiden Seiten,<br />

kaum ein Vogel war zu hören, es war einfach zu heiß dazu,<br />

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