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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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«Hatte ich Euch nicht gesagt, dass Ihr Euch gefälligst aus der<br />

Sache ‘raushalten sollt?», fuhr ihn Crestin an.<br />

«Warum habt Ihr mir letztens nicht geantwortet, als ich Euch<br />

gefragt habe, wie Joan lou Pastres Schrift aussah?», fragte Fabiou<br />

wütend. «Ihr habt gewusst, dass sie nicht zu vergleichen war<br />

mit der Schrift, die man jetzt bei den Toten gefunden hat. Joan lou<br />

Pastre war Analphabet. Einen Schriftzug wie den da –», er wies an<br />

die Wand, «hätte er nie im Leben hingekriegt. Und genau so einen<br />

Schriftzug hat man bei Degrelhos Leiche gefunden. Kam Euch das<br />

damals schon komisch vor? Habt Ihr ein schlechtes Gewissen, weil<br />

Ihr damals schon an Joans Schuld gezweifelt habt, aber nichts unternommen<br />

habt, um seine Hinrichtung zu verhindern? Habt Ihr<br />

mir <strong>des</strong>wegen letztens nicht geantwortet? Und warum, verdammt<br />

noch mal, habt Ihr mich wegen Carfadrael angelogen? Carfadrael<br />

ist keine Legende, und jetzt behauptet nicht, Ihr hättet das nicht<br />

gewusst, das nehme ich Euch nicht ab!»<br />

Unglaublich, wie bleich der Viguié mit einem Schlag geworden<br />

war. «Ihr werdetjetzt sofort hier verschwinden, Baroun», krächzte<br />

er, «oder ich werde ein kleines Gespräch mit Eurem Vater führen!<br />

Hatte er Euch nicht ebenfalls befohlen, Eure Nase nicht mehr in<br />

diese Angelegenheit zu stecken? Es wird ihn sicher sehr i nteressieren,<br />

wie wenig Ihr ihm gehorcht!»<br />

«Vielleicht war der Mörder ja hinter jemand ganz anderem her,<br />

und das Mädchen hat ihn überrascht», unterbrach Laballefraou den<br />

Disput.<br />

«Nun, meine Schwester hat ihn nicht überrascht, und trotzdem<br />

wollte er sie umbringen», entgegnete Fabiou kopfschüttelnd. «Sie<br />

sagt, er hätte sie von hinten aus dem Dunkeln angegriffen. Sie hätte<br />

ihn überhaupt nicht bemerkt, wenn er sich still verhalten hätte.»<br />

«Vielleicht befürchtete er ja, sie könnte ihn entdecken», meinte<br />

Laballefraou nachdenklich.<br />

«Ganz schön nervöser Mörder, der jeden umbringt, der ihn theoretisch<br />

entdecken könnte. Wenn ich so nervös wäre, würde ich<br />

meine Morde nicht gerade in einem Haus begehen, wo gerade eine<br />

Festgesellschaft stattfindet», meinte Fabiou mit hochgezogenen<br />

Augenbrauen. Das hatte er Tante Beatrix abgeguckt. Es sah einfach<br />

absolut souverän aus.<br />

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