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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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wie Agnes Degrelho. Sie konnten nicht einfach da weitermachen,<br />

wo sie vor dreizehn Jahren aufgehört hatten, so viel war inzwischen<br />

geschehen, und sie beide hatten ein neues Leben, ein Leben<br />

als Cristino de Bèufort, ein Leben als Arnac de Couvencour, in dem<br />

sie zu Hause waren und das sie nicht einfach aufgeben konnten.<br />

Agnes und Louise waren in jener seltsamen Nacht vor fast dreizehn<br />

Jahren gestorben, und jeder Versuch, sie wieder zum Leben<br />

zu erwecken, war zum Scheitern verurteilt. Und im Grunde war<br />

das auch in Ordnung so. Cristino zupfte ihre Röcke zurecht und<br />

schritt hinter Senher de Couvencour und dem jungen Menschen<br />

her, der ein paar kurze Stunden lang Louise Degrelho gewesen und<br />

der jetzt wieder zu Arnac de Couvencour geworden war.<br />

Im Hof herrschte ein Chaos wie auf dem Fischmarkt von Marsilho.<br />

Cristino stellte erstaunt fest, dass so gut wie jeder im Haus<br />

auf den Beinen war, einschließlich der Castelblancs und Bèuforts.<br />

Bardou hatte bereits die Kutsche angespannt, und die Dame Castelblanc<br />

stand bleich und mit rotgeweinten Augen vor dem Verschlag,<br />

neben ihr die verstörte <strong>Kinder</strong>frau mit einer aufgekratzten Maria<br />

Anno, die Arnac mit großen Augen ansah und «Aua, aua» rief.<br />

Rouland de Couvencour brachte Arnac zu einem Pferdekarren,<br />

auf dem sie mit Decken eine Art Lager errichtet hatten, und entgegen<br />

Arnacs Protesten hob er ihn hoch und legte ihn auf die Polsterung.<br />

«Ihr solltet auch gleich aufbrechen», sagte er zu Frederi de<br />

Castelblanc. «Geht nach Castelblanc zurück, ich denke, da seid ihr<br />

sicher. Nach Ais würde ich nicht zurückkehren, bevor nicht reichlich<br />

Gras über die Sache gewachsen ist. Denkt an Maynier!»<br />

«Keine Sorge, Senher Couvencour», meinte der Buous vergnügt<br />

und klopfte Frederi mit seiner Pranke auf die Schulter. «Wir werden<br />

den Cavalié und seine Bande sicher nach Hause geleiten. Und<br />

was den Maynier betrifft, der soll nur den Mund aufreißen, mit<br />

dem werden wir schon fertig!»<br />

«Meinst du?», fragte der Bonieus wenig überzeugt.<br />

Frederi warf einen raschen Blick zu Arnac auf der Ladefläche<br />

<strong>des</strong> Karrens hinüber. «Meinst du, er wird es schaffen?», fragte er<br />

leise.<br />

Couvencour zuckte mit den Achseln. «Wenn du mich fragst,<br />

grenzt es an ein Wunder, dass er überhaupt noch am Leben ist»,<br />

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