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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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versuchen, einen Zusammenhang herzustellen zwischen ihren<br />

Handlungen und dem, wofür wir sie halten. Aber wenn es so ist,<br />

wie Hannes sagt, dann können wir auf diesem Weg gar nicht zu<br />

der richtigen Lösung gelangen! Gott, Antonius, wir müssten versuchen,<br />

alle so zu beurteilen, als ob wir nichts über sie wüssten,<br />

so wie ein komplett Außenstehender sie beurteilen würde, einer,<br />

der nur ihre Handlungsweisen sieht, ohne sie unter dem Aspekt<br />

zu beurteilen, wer sie sind. Soals wüssten wir nichts über all diese<br />

Menschen, so als wüssten wir nicht mal, dass ich Fabiou de Bèufort<br />

bin und du Bruder Antonius und Frederi mein Stiefvater und<br />

Philomenus mein Onkel und …» Er brach ab. Sein Gesicht war zu<br />

Steinerstarrt.<br />

«Fabiou?», fragte Antonius.<br />

«Oh mein Gott», sagte Fabiou tonlos.<br />

«Fabiou, was ist?»<br />

«Lass mich…denken, ich muss nachdenken, ich…» Er hatte seine<br />

Faust gegen die Stirn gepresst. Seine Augen blickten leer in die<br />

Ferne.<br />

«Sag mal, Fabiou, ist alles in Ordnung?»<br />

«Verdammt, lass mich nachdenken!» Er stand vor dem Fenster,<br />

reglos, nur seine Lippen bewegten sich ohne einen Laut, so als<br />

spiegle sich auf ihnen das Auf und Ab in seinen Gehirnkammern<br />

wider. Seine Hände bebten vor Anspannung.<br />

«Fabiou…»<br />

«Es passt», flüsterte Fabiou. «Espasst zusammen. Alles passt zusammen.»<br />

Er wandte sich Bruder Antonius zu. In seinen Augen lag<br />

einGlanz wie Sankt-Elms-Feuer.<br />

«Fabiou, was ist?»<br />

Er stieß einen Schrei aus, der triumphal über die Dächer von Ais<br />

hinweghallte, während er, die Arme in die Luftgereckt, um die eigene<br />

Achse tanzte. «Ich habe es, ich habe es, ich habe es!», kreischte<br />

er. Dann hielt er inne. Seine Arme sackten nach unten, und das<br />

Leuchten in seinen Auge wurde von grenzenloser Panik verdrängt.<br />

«Cristino», flüsterte er.<br />

***<br />

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