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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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ein Spion. Für die Protestanten zum Beispiel.» Seiner religiösen<br />

Überzeugung zum Trotz schien es Sébastien restlos faszinierend<br />

zu finden, mit einem protestantischen Spion befreundet zu sein.<br />

«Und seine Aktivitäten sind nicht das Einzige, was seltsam an ihm<br />

ist.»<br />

«So? Was denn noch?» Fabiou konnte der Spion-Theorie durchaus<br />

einiges abgewinnen. In der Tat, Arnac verhielt sic h mehr als<br />

seltsam. Sein überhasteter Aufbruch damals in Lourmarin, sein<br />

Wissen über den Kahlen – etwas war definitiv ungewöhnlich an<br />

ihm. Hatte er am Ende mehr mit den Morden zu tun, als bisher<br />

angenommen?<br />

Sébastien grinste zur Antwort. «Weißt du, Fabiou, ich habe zwei<br />

große Stärken», sagte er selbstgefällig, «meine Menschenkenntnis<br />

und die Fechtkunst. Und die Kombination aus beidem.»<br />

«Also drei Stärken», meinte Fabiou spöttisch. «Und was hat das<br />

mit Arnac zu tun?»<br />

«Hast du dir schon mal überlegt, warum Arnac im Fechtkampf<br />

so unschlagbar ist?»<br />

«Na ja… er ist unglaublich schnell.»<br />

«Ja, natürlich. Aber es gibt noch einen anderen Grund», meinte<br />

Sébastien. Er machte eine Pause, doch da Fabiou ihn nur erwar -<br />

tungsvoll ansah, fuhr er fort: «Arnac verteidigt sich nicht. Er greift<br />

nur an. Ohne jegliche Rücksicht auf eigene Verluste. Ich habe nie<br />

zuvor jemanden so kämpfen sehen. Bei unserem Kampf bei den<br />

Mancoun dachte ich, das wäre seine Masche in einem harmlosen<br />

Schaukampf, um den Gegner zu verunsichern. Aber er hat heute<br />

früh genauso gekämpft, obwohl es um Leben und Tod ging. So als<br />

ob ihm sein eigenes Leben rein gar nichts bedeutet. Das ist doch<br />

ziemlich seltsam, oder?»<br />

Aha, also ein to<strong>des</strong>mutiger Spion. «Na ja, er ist eben… tollkühn,<br />

oder?»<br />

Sébastien schüttelte den Kopf. «Tollkühn ist anders. Arnac ist<br />

etwas ganz Besonderes. Und ich bin mir definitiv sicher, dass er<br />

mehr in Gefahr schwebt als du und deine Schwester zusammen.<br />

Und dass es nicht nur Alexandre de Mergoult ist, der ihm ans Leder<br />

will.»<br />

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