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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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«Wir haben ein paar konkrete Hinweise», meinte Fabiou gelassen.<br />

«Ein paar Namen.» Er lief zu der drehbaren Schiefertafel, die<br />

Frederi für den Unterricht seines Sohnes ins Studierzimmer hatte<br />

stellen lassen, nahm ein Stück Kreide und schrieb in großen Lettern<br />

an den Kopf der Tafel:<br />

Qua nomina tenemus – Welche Namen haben wir?<br />

«Jesus und Maria, könntest du vielleicht in allgemeinverständlichem<br />

Französisch schreiben?», stöhnte Catarino.<br />

Fabiou schnaubte «Latein ist die Sprache der Logik!», sagte er<br />

brüskiert.<br />

«Ich kann aber kein Latein», meinte Frederi Jùli.<br />

«Deswegen ist Antonius ja da – damit du es lernst!», erklärte<br />

Fabiou, aber er wischte doch den Satz mit der Hand aus und sc hrieb<br />

statt<strong>des</strong>sen: Quels noms avons-nous? Und darunter fügte er an:<br />

Petri. Rablois. Bruder Servius. Quadriga. Carfadrael.<br />

«Ich denke, die letzten beiden helfen uns nicht sond erlich weiter»,gab<br />

Bruder Antonius zu bedenken. «Wir wer den uns wohl au f<br />

dieersten drei konzentrieren müssen.»<br />

«Wobei …», murmelte Catarino, «irgendwie kommt mir dieses<br />

Carfadrael bekannt vor.»<br />

«Ach…» Fabiou tat den Einwurf mit einer Handbewegung<br />

ab. Catarinos Missachtung seiner Beweisführung ärgerte ihn<br />

gewaltig.<br />

«Das Einfachste wird sein, diesen Petri ausfindig zu machen»,<br />

führte Bruder Antonius seine Überlegungen fort. «So viele deutsche<br />

Kaufleute wird es in Ais nicht geben. Das mit Bruder Servius<br />

stelle ich mir schwieriger vor. Wie gesagt, der Name ist nicht ganz<br />

selten.»<br />

«Ich meine es ernst!» maulte Catarino beleidigt. «Ich habe das<br />

schon mal irgendwo gehört, Carfadrael.»<br />

«Ja! Ist ja recht!», stöhnte Fabiou. Dann versank er in ein kurzes<br />

Schweigen. «Und was ist», sagte er schließlich, «wenn es doch euer<br />

Bruder Servius war?»<br />

Antonius lachte kurz auf. «Fabiou – unser Bruder Servius war<br />

ein verschrobener Bücherwurm und keiner, der sich in tödliche Intrigen<br />

einmischt, glaube mir!»<br />

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