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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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«Was ich vorhabe? Ich komme mit, was denn sonst!»<br />

«Du bist ja wohl verrückt! Hast du überhaupt eine Vorstellung<br />

von dem, was auf uns zukommen wird? <strong>Die</strong> werden uns jagen, Sébastien.<br />

Wir werden uns im Wald verstecken müssen wie die Räuber,<br />

und wenn wir nur ein kleines bisschen Pech haben, hängen<br />

wir vor Ende <strong>des</strong> Jahres an einem Galgen! Und wenn du mit uns<br />

kommst, wird es dir nicht besser ergehen!»<br />

«Na und?» Sébastienlachte. «Was sinddenn meine Alternativen?<br />

Ich bin nichts und ich habe nichts, Arnac. Soll ich zurück nach<br />

Hause gehen und bei meinem Bruder zu Kreuze kriechen? Soll ich<br />

mein bisheriges Leben weiterführen, mich weiter mit Betrügereien<br />

über Wasser halten und darauf warten,dass Paul mir wieder einen<br />

Schlägertrupp aufden Leib schickt? Nein, Arnac. Ich will frei sein,<br />

ich will Abenteuer erleben, und ich will nebenbei endlich mal etwas<br />

Sinnvolles tun. Und dasheißt, was immer ihr jetzt vorhabt, ich<br />

muss einfach dabei sein. Und ganz abgesehen davon – egal, ob du<br />

jetzt Arnac heißt, oder Louise, oder sonst wie, wir haben uns mal<br />

geschworen, dass wir Freunde sind, und einen Freund lässt man<br />

nicht im Stich, auch nicht oder gerade dann nicht, wenn er aufdem<br />

besten Weg ist, ein Gesetzloser zu werden.» Er grinste breit.<br />

<strong>Die</strong> Pferde zogen an, und die Karren rumpelten los. <strong>Die</strong> Reiter<br />

folgten ihnen. Cristino stand schweigend und sah zu, wie der Karren,<br />

auf dem Arnac lag, um die Biegung verschwand, ein letztes<br />

Lächeln von Arnac und ein vergnügtes Winken von Sébastien, und<br />

fort waren sie.<br />

«Also», seufzteder Cavaliéde Castelblanc, «wir sollten uns auch<br />

auf den Weg machen.» Und in plötzlichem Erstaunen fragte er:<br />

«Wo ist eigentlich Catarino?»<br />

1054<br />

***<br />

Von fast allen unbemerkt war es am Morgen zu einer hässlichen<br />

Szene zwischen Madaleno de Castelblanc und ihrer Tochter Catarino<br />

gekommen,bei der beide Dinge sagten, diebesser nicht gesagt<br />

worden wären, und die letztlich der Auslöser war für den endgültigen<br />

Bruch zwischen Catarino und ihren Eltern. Catarino machte<br />

ihrer Mutter bittere Vorwürfe, weil diese sie ein Leben lang belo-

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