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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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im Zusammenhang mit den Morden auftaucht, wobei unklar ist, ob<br />

er etwas mit ihnen zu tun hat. Dann der nächste Verdächtige – der<br />

Glatzkopf. Er hielt sich im Haus <strong>des</strong> letzten Ermordeten auf. Sein<br />

Aussehen kennen wir, wissen aber ansonsten nichts über ihn. Für<br />

mich ist er einer der Hauptverdächtigen, zumin<strong>des</strong>t was den Mord<br />

am Notar betrifft.» ‹L’homme chauve – der Mann mit der Glatze›<br />

schrieb Fabiou an die Tafel. «Weiter – Mèstre Ingelfinger, der Deutsche.»<br />

Fabiou kratzte sich am Kopf. «Er ist vor allem <strong>des</strong>halb verdächtig,<br />

da er sich ab und zu Grandjean nennt und behauptet, aus<br />

Lothringen zu kommen. Er ist Kaufmann und gehört offensichtlich<br />

demselben Unternehmen an wie Trostett und Petri. Möglich, dass<br />

er als Trostetts Vorgesetzter nur Nachforschungen zu seinem Tod<br />

anstellt, möglich, dass es eine harmlose Erklärung dafür gibt, dass<br />

er sich auf dem Fest der Mancoun als Grandjean ausgab. Wie dem<br />

auch sei», meinte Fabiou, «er weiß eine Menge, das wir nicht wissen,<br />

und macht ein ziemliches Geheimnis daraus.» Fabiou schrieb<br />

‹Ingelfinger› an die Tafel.<br />

«Frederi. Du musst Frederi mit draufschreiben», rief Catarino.<br />

Schiefe Blicke von Seiten der Männer trafen sie. Frederi Jùli stand<br />

der Mund offen. «Na, ist doch wahr», verteidigte sie sich. «Du hast<br />

doch selbst gesagt, er hat gelogen. Wenn das nicht verdächtig ist!»<br />

Fabiou schüttelte den Kopf. «Möglich, dass Frederi uns anlügt»,<br />

meinte er, «aber <strong>des</strong>wegen hat er doch noch lange nichts mit den<br />

Morden zu tun.»<br />

«Ich finde das verdächtig», grummelte Catarino.<br />

«Nun», Fabiou ignorierte seine Schwester geflissentlich, «dann<br />

zu den unterschiedlichen Theorien bezüglich der Mordserie, die<br />

inzwischen laut geworden sind. <strong>Die</strong> am weitesten verbreitete, die<br />

mittlerweile auch von offizieller Seite geteilt wird, lautet, dass<br />

es sich um Raubmorde handelt, begangen von den Antonius-<br />

Jüngern.» Er schrieb ‹Les Théories› an die Tafel und darunter: ‹I<br />

Disciple d’Antoine – Vole›. «Dafür spricht der Schriftzug Santonou,<br />

der bei den Ermordeten gefunden wurde. Dagegen spricht, dass bei<br />

keinem der Morde – und inzwischen sin<strong>des</strong> immerhin fünf – nachweislich<br />

etwasgestohlen wurde. Daraus und aus der Tatsache, dass<br />

unter den Mordopfern min<strong>des</strong>tens einer ist, der maßgeblich an der<br />

Vernichtung der Antonius-Jünger 1545 Anteil hatte, lässt sich eine<br />

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