04.11.2013 Aufrufe

Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

«Keinen Schritt weiter!», brüllte Philomenus. «Ich dulde keine<br />

Protestanten in diesem Haus!»<br />

«Sehr gut. Ich bin nämlich kein Protestant.» Arnac wollte sich<br />

an Philomenus vorbeidrängen, doch der trat ihm in den Weg. «Ihr<br />

seid ein gottverdammter Ketzer! <strong>Die</strong> Inquisition sucht nach Euch!<br />

Ich werde sie informieren, sofort!»<br />

«Philomenus, lass ihn in Ruhe!» Frederi kam üb er den Gan ggerannt.<br />

«Was wollt Ihr hier?», fuhr er Arnac an. «Habt Ihr nicht<br />

schon genug Unheil angerichtet?»<br />

«Euer Sohn ist in Lebensgefahr, Cavalié», sagte Arnac<br />

unbewegt.<br />

Frederis Gestalt sackte in sich zusammen, wie eine Marionette,<br />

deren Fäden man durchgeschnitten hatte. «F…Fabiou?», flüsterte<br />

er.<br />

«Und nicht nur er», fuhr Arnac fort. «Euer <strong>Die</strong>ner, Loís, ist von<br />

Mergoult gefangen gesetzt und wegen Räuberei zum Tode verurteilt<br />

worden. Morgen früh wird er hingerichtet.»<br />

Ein Aufschrei vom Ende <strong>des</strong> Ganges. Dort standen Bardou und<br />

Suso neben Catarino und Cristino. Bardou war gegen die Wand<br />

gesunken. Er sah aus, als habe er eine Herzattacke. Aber geschrien<br />

hatteeine Frauenstimme.<br />

Frederis Hand tastete nach seiner Stirn. «Oh Gott», flüsterte er.<br />

«Oh mein Gott.»<br />

«Aber, wie … wie können die Loís für einen Räuber halten? Das<br />

ist doch absurd! Wir wissen doch alle, dass er kein Räuber ist! Wir<br />

müssen hin und es ihnen sagen!» Cristinos Augen zuckten wirr<br />

durch den Raum, von Arnac zu Frederi zu Bardou und wieder zu<br />

Arnac. «Wir müssen es ihnen sagen! Gott, wir müssen es ihnen<br />

sagen! Oh Gott, oh Gott, bitte, oh Gott!» Sie begann zu schreien.<br />

«Maynier ist bei ihnen. Er hat es abgesegnet», sagte Arnac.<br />

Frederi machte einen Schritt zur Seite. Seine Hand tastete nach<br />

der Wand, als ob er Halt brauche. «Maynier…»<br />

«Trotzdem müssen wir es versuchen», sagte Arnac. «Wir müssen<br />

so viele Leute wie möglich zusammentrommeln und nach Mergoult<br />

reiten. Vor Zeugen werden sie sich etwas schwerer tun mit<br />

einer Hinrichtung ganz ohne Gerichtsverhandlung.»<br />

787

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!