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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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Er konnte ihr Entsetzen spüren, wie sie dort innehielten auf<br />

dem Weg, umweht vom Rauch brennender Dörfer, der Lärm einer<br />

todbringenden Armee im Nacken, die sie hören, aber nicht<br />

sehen konnten, denn noch versperrten die Häuser von Merindou<br />

die Sicht. Du wirst nicht gehen, schreit ihn einer an, Hector Degrelho<br />

wahrscheinlich, er ist ein realistisch denkender Mensch, er<br />

hat das Unvermeidliche akzeptiert. Natürlich gehe ich, brüllt Raymoun<br />

de Labarre, und versuch mich nur zurückzuhalten, wenn du<br />

dich traust! Willst du sterben, schreit Degrelho, willst du das, du<br />

Schwachkopf?, und Labarre sagt nichts, wendet nur sein Pferd, er<br />

ist Coeur de Lion, ein Ritter mit der Pflicht, die Wehrlosen und<br />

Verfolgten zu schützen, und er reitet den Weg hinab, und Degrelho<br />

schreit ihm hinterher, dann geh doch, du Idiot, geh doch und<br />

krepier, wenn du unbedingt willst, und gleichzeitig tun ihm seine<br />

Worte schon leid, denn gleichzeitig begreift er, er wird ihn nie wieder<br />

sehen.<br />

«Wir wandten uns den Hügeln zu, da über die offene Straße kein<br />

Entkommen war. Von der Anhöhe konnten wir die Flüchtlinge<br />

beobachten, die ringsumher die Hänge hinauf und in die Wälder<br />

flohen, und das Näherrücken der Armee. Der Baron d’Oppède ritt<br />

ihnen voran, an seiner Seite der Advocat du Roi Guérin und Capitaine<br />

Vaujouine, der Anführer der Söldnertruppe. Wir waren<br />

erleichtert über die Anwesenheit <strong>des</strong> Präsidenten, denn wenn wir<br />

ihm auch wenig Gutes zutrauten, so waren wir uns doch sicher,<br />

dass er seinen Soldaten niemals erlauben würde, einen Edelmann<br />

zu töten, und wir hofften, dass Raymoun de Labarre somit keinen<br />

Schaden nehmen würde. Labarre erwartete sie auf der Straße,<br />

die zum Stadttor hinauf führte. Als sie näher kamen, rief er<br />

ihnen etwas entgegen, das wir aufgrund der großen Entfernung<br />

nicht verstehen konnten. Augenblicklich stürzten Oppè<strong>des</strong> Söldner<br />

sich auf ihn und rissen ihn vom Pferd, während die übrigen<br />

Soldaten bereits den Fliehenden nachsetzten. Wir warteten darauf,<br />

dass Maynier eingriff, ihnen befahl, ihre Hände von Labarre<br />

zu nehmen, doch zu unserem namenlosen Entsetzen wendete der<br />

Präsident wortlos sein Pferd und ritt weiter. Einen Moment lang<br />

konnten wir Labarre noch ausmachen, wie er von den Söldnern auf<br />

die Stadt zugeschleift wurde, dann entschwand er unseren Blicken,<br />

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