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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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Jean de Mergoult hörte auf, auf Loís einzuschlagen, und drehte<br />

sich um. «Alexandre!», rief er erfreut.<br />

War das eine Verbesserung? Keine Verbesserung, entschied Fabiou<br />

und fuhr fort, um Atem zu kämpfen.<br />

Drei Reiter. Alexandre de Mergoult und zwei seiner Waffenknechte.<br />

Der Herr reitet mit Leibgarde. Offensichtlich hat ihn das<br />

Erlebnis bei St. Vitori doch etwas aus dem seelis chen Gleich gewicht<br />

gebracht.<br />

Jeans Kumpanen hatten einen respektvollen Schritt rückwärts<br />

gemacht und Loís dabei losgelassen. Er sah etwas mitgenommen<br />

aus. Zuder Beule an der Stirn hattesich eine hässliche Platzwunde<br />

gesellt, und sein linkes Auge schimmerte veilchenblau. Fabiou registrierte<br />

voll Genugtuung, dass Jean und seine Freunde allerdings<br />

auch schon einmal besser ausgesehen hatten.<br />

Alexandre schwang sich vom Pferd. Sein Gesicht sah häufig unfreundlich<br />

aus, aber noch nie hatte Fab iou eine derart kalte Wut<br />

darin gesehen. «Was hier los ist, habe ich gefragt!», zischte er.<br />

Loís war kalkweißgeworden.<br />

Jean de Mergoult sah an sich herunter, betrachtete seine zerrissene<br />

Kleidung, die Schrammen an seinen Armen und den großen<br />

Bluterguss über seinem rechten Knie und schrie, in dem Bewusstsein,<br />

dass diese Worte sich selbst erklärten: «Das waren die!»<br />

Langsam wanderte Alexandres Blick über die jungen Leute auf<br />

der Lichtung, von seinem Bruder über <strong>des</strong>sen Freunde zu Loís, Fabiou<br />

und Frederi Jùli. Dann sagte er: «Das ist Landfriedensbruch.»<br />

<strong>Die</strong> haben aber angefangen, wollte Fabiou rufen. Er tat es nicht.<br />

Alexandre hatte nicht gesagt, du Scheißkerl, wie kommst du dazu,<br />

meinen kleinen Bruder zu schlagen?<br />

Landfriedensbruch, hatte er gesagt.<br />

Fabiou stolperte auf die Füße. <strong>Die</strong> Lichtung drehte sich gemächlich<br />

unter seinen Füßen. «Wir sind nicht deine Untertanen, Alexandre»,<br />

krächzte er. «Wir unterstehen dem Gericht in Ais.»<br />

Alexandres Augen waren kalt wie Eis. «Du unterstehst dem Gericht<br />

in Ais. Aber diese Ratte von einem Pferdeknecht, die es gewagt<br />

hat, sich an meinem Bruder, einem Edelmann, dem Erben der<br />

Barounie zu vergreifen, untersteht meiner Gerichtsbarkeit!»<br />

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