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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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«Senher», Vascarvié wandte sich an Frederi, «ich darf Euch bitten,<br />

Eure Töchter mit nach Hause zu nehmen und gut zu verwahren.<br />

Ihr haftet mir dafür, dass sie Euer Haus nicht mehr verlassen,<br />

weder allein noch in Begleitung.»<br />

Ein Entsetzensschrei bei Cristino und Catarino. «Aber ich habe<br />

Alessia nicht getötet!», schrie Catarino, und «Aber ich kann doch<br />

gar nichts dafür!», stieß Cristino hervor; u nd Sébastien de Trévigny<br />

rief wütend: «Was soll das jetzt heißen – ist Barouneto Cristino<br />

jetzt auch mordverdächtig? Nachdem sie selbst beinahe dem<br />

Mörder zum Opfer gefallen ist?»<br />

«Nein», sagte Vascarvié hart. «Aber nach dem, was die Barouneto<br />

erzählt, hat der Mörder sie nicht angefallen, weil sie ihn überrascht<br />

hat, sondern hat ihr im Gang aufgelauert. Bis zum Beweis<br />

<strong>des</strong> Gegenteils müssen wir davon ausgehen, dass er es in der Tat<br />

gezielt auf die Barouneto abgesehen hat. Und damit schwebt sie in<br />

absoluter Lebensgefahr.»<br />

Cristino sah ihn an mit großen Augen. Dann seufzte sie und<br />

sank ohnmächtig über die Sessellehne.<br />

Sébastien stieß einen wütenden Schrei aus. «Das haben wir jetzt<br />

von Eurem Gerede!», fuhr er Vascarvié an. «Das arme Mädchen!»<br />

Er stürzte auf den Gang hinaus. «Ein Glas Wasser für die Barouneto,<br />

schnell!», schrie er in Richtung <strong>des</strong> Tanzsaals.<br />

«Sagt mal, wer ist dieser gottverdammte Angeber?», fragte Vascarvié<br />

gereizt den Baroun de Mergoult, welcher antwortete, erfreut,<br />

dass einer seine Abneigung gegen Trévigny teilte: «Irgend so<br />

ein französischer Graf – Trévigny heißt er.»<br />

«Ein Graf, soso», sagte Vascarvié versonnen. «Interessant.»<br />

606<br />

***<br />

<strong>Die</strong> Tafel war in die Mitte <strong>des</strong> Studierzimmers gerückt, und auf ihr<br />

standen in großer, eindringlicher Schrift nur zwei Worte.<br />

Qui bono?<br />

<strong>Die</strong> Stimmung war katastrophal. Bruder Antonius, Sébastien de<br />

Trévigny, Victor Degrelho und Fabiou hatten sich im Auban’schen<br />

Studierzimmer versammelt, nachdem sie vergebens versucht hatten,<br />

Catarino zu trösten, deren Ansicht nach selbst der Tod einem

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