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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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«Oh, da sind Cristino und Catarino!», rief Frederi Jùli statt einer<br />

Antwort aus. Seufzend sah Fabiou in die Richtung, in die Frederis<br />

ausgestreckte Hand wies. In der Tat. <strong>Die</strong> lieben Schwestern. Mit<br />

Mergoult dem Älteren an ihrer Seite und Loís im Schlepptau.<br />

Jean hatte die beiden jetzt offensichtlich auch erblickt. «He,<br />

Alexandre, hier sind wir!», rief er.<br />

«Ach… schaut mal, mein Bruder ist auch da!» Alexan dre dirigierte<br />

die beiden Damen in ihre Richtung.<br />

«Himmel, ist das ein Gedränge!», schimpfte Catarino, als sie sie<br />

erreichten. «Was ist hier heute eigentlich los?»<br />

Mergoult – der Große – drehte sich verblüfft zu ihr um. «Das<br />

wisst Ihr nicht?», fragte er erstaunt.<br />

«Nein… wieso, ist es etwas Besonderes?», fragte Catarino<br />

erstaunt.<br />

«Sieht aus, als gäb’s hier etwas umsonst», knurrte Fabiou missmutig.<br />

Er fühlte sich alles andere als wohl mit der ganzen Familie<br />

Mergoult im Umkreis.<br />

Frederi begann, auf beiden Beinen herumzuhüpfen. «Ich weiß,<br />

was hier los ist, Jean hat’s mir gesagt, ich weiß es!», schrie er<br />

aufgekratzt.<br />

«Was denn? Los, Frederi, sag’s mir!», verlangte Catarino.<br />

Frederi Jùli machte einen neuerlichen Hopser und rief: «<strong>Die</strong> Hexe<br />

wird hingerichtet! Deshalb sind all die Leute da!»<br />

Keiner sagte ein Wort. Catarino zog die Oberlippe hoch, als habe<br />

sie gerade in einen extrem unreifen Apfel gebissen. Cristino wurde<br />

kreideweiß. Fabiou drehte sich um, langsam, Stück für Stück, und<br />

starrte auf die Pin de Genas, deren breite Äste einen tiefen Schatten<br />

über die Häuser zur Rechten warfen. Neben ihm bekreuzigte<br />

sich Bruder Antonius.<br />

«Kannst du mich hochheben, Antonius?», fragte Frederi Jùli.<br />

«Ich seh’gar nichts!»<br />

«Ach, so toll ist das eh’ nicht», meinte Jean de Mergoult abwertend.<br />

«Sie wird ja nur gehängt. Das ist nichts Besonderes. Hab’ ich<br />

schon hundertmalgesehen.»<br />

«Ja, Mann, ist echt blöd, dass sie sie nicht verbrennen», sagte Andréu<br />

d’Estrave. «Das wäre doch mal was anderes. Überhaupt sagt<br />

mein Vater, eigentlich gehören alle Hexen verbrannt, auch wenn<br />

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