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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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Euch sagen. Vor allem, nachdem der Comte de Tende davor fünf<br />

Jahre lang erfolglos Jagd auf sie gemacht hat. Braucht halt nur die<br />

richtigen Leute, sag’ ich ja immer. Ist das gleiche heute. Alle jammern<br />

sie ‘rum wegen den Protestanten, statt dass mal einer ordentlich<br />

durchgreift. Ich sag euch, wenn der Carcès erst mal ‘ran darf,<br />

ist das ‹calvinistische Problem› in einem Monat erledigt!»<br />

«Ja, das hat ihnen das Genick gebrochen, den alten Dreckfressern,<br />

dass sie sich mit Degrelho angelegt haben.» Der Jansoun<br />

feixte. «<strong>Die</strong> wären besser beim Pfer<strong>des</strong>tehlen geblieben, dann hätten<br />

sie es weiter nur mit dem Comte zu tun gehabt, und der hätte<br />

sie vermutlich erst zur Jahrhundertwende gefasst.» Gelächter war<br />

die Antwort auf diese Bemerkung.<br />

«Haben die Antonius-Jünger das öfter getan –gemordet meine<br />

ich?», fragte Fabiou. <strong>Die</strong> Worte seiner Großmutter klangen ihm<br />

noch in den Ohren.<br />

«Klar», rief Bossard. «Das ist Raubgesindel. <strong>Die</strong> morden, wie andere<br />

sich morgens die Haare kämmen.»<br />

«Nun, ganz so war es nicht», widersprach Estrave. «An sich gehen<br />

nur wenige Morde gesichert auf ihre Rechnung. Aber, Gott,<br />

wie viele Unglückliche sie irgendwo im Wald verscharrt haben,<br />

weiß natürlich keiner.»<br />

«Und woher wusste man so genau, dass dieser Senher Degrelho<br />

von ihnen getötet worden ist?», fragte Fabiou.<br />

«Weil sie ihr Sigel hinterlassen haben, wie immer», sagte St.<br />

Roque. «Santonou, mit Degrelhos eigenem Blut auf seine Brust<br />

geschrieben. Mein Schwager war dabei, als sie die Leichen heimgeholt<br />

haben. Muss ein schrecklicher Anblick gewesen sein. <strong>Die</strong><br />

Leichen waren furchtbar zugerichtet – grauenvoll!»<br />

«Nun, aber ein Schriftzug allein ist doch kein Beweis für einen<br />

Mord», warf jetzt Trévigny ein. «So eine Schrift kann man doch<br />

auch fälschen…»<br />

«Blödsinn!» ereiferte sich der Goult. «Man sieht, dass Ihr nicht<br />

von hier seid, Comte. Es war klar, dass es die Antonius-Jünger waren,<br />

wer sonst sollte so etwas tun? Sie haben schließlich immer<br />

gesagt, dass sie alle Edlen umbringen wollen. Irre waren das!»<br />

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