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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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«Was meinst du, wer das ist?», rief Frederi Jùli eifrig. «Der<br />

Kahle? Oder der mit der Maske?»<br />

Fabiou schüttelte den Kopf. «Carfadrael muss jemand gewesen<br />

sein, der im Alltag ein ganz normales Leben geführt hat, ein Adliger,<br />

einer, den alle kannten. Deshalb brauchte er ja auch seine Tarnung.<br />

Hätte man um seine Identität gewusst, dann wäre nach jeder<br />

seiner Unternehmungen ein Trupp Soldaten vor seiner Tür gestanden,<br />

um ihn zur Rechenschaft zu ziehen. Und, weißt du, es würde<br />

mich nicht wundern, wenn es bei dem neuen Carfadrael genauso<br />

wäre. Wenn wir ihm schon tausendmal begegnet wären, ohne von<br />

seinem Geheimnis zu ahnen.»<br />

« Diable», hauchte Frederi Jùli ergriffen.<br />

Catarino sah Fabiou an und nickte in feierlichem Ernst.<br />

Neben ihnen wurde ein Stuhl gerückt. Victor war aufgestanden.<br />

Sein Gesicht war eigentümlichbleich. «Ich…muss gehen, ichhabe<br />

noch Verpflichtungen…», murmelte er und schritt hastig der Tür<br />

zu. Dann blieb er stehen und wandte sich um. «Fabiou», sagte er<br />

mit heiserer Stimme, «wusstest du, dass Tante Justine schwanger<br />

war, als sie starb?»<br />

Fabiou sah ihn erstaunt an. Einen Augenblicklang blieb Victor in<br />

der Tür stehen, öffneteden Mund, als ob er noch etwas sagen wollte,dann<br />

schüttelte er aber nur den Kopf und ging aus dem Raum<br />

***<br />

Der Aderlass hatte immerhin einen Effekt: Cristino war so erschöpft,<br />

dass sie nicht einmal in der Lage war zu träumen, mitdem<br />

Erfolg, dass sie zum ersten Mal seit Wochen eine Nacht tief und<br />

traumlos durchschlief.<br />

Als sie am nächsten Morgen erwachte, war das Haus noch vollkommen<br />

ruhig. Loís lag vor ihrem Bett auf dem Fußboden und<br />

schlief wie ein Toter – auch für ihn war es der erste ungestörte<br />

Schlaf seit vielen Tagen. Sie schwang die Beine aus dem Bett und<br />

stieg über ihn hinweg, zum Fenster.<br />

Draußen dämmerte ein neuer Tag. Fahles Morgenlicht zog durch<br />

die Carrierode Jouque. Irgendwo sang ein Vogel.<br />

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