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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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«Fabiou, ich weiß, was du fragen willst, aber ich sage dir, ich<br />

habe keine Ahnung, ob er irgendetwas mit diesen Morden zu tun<br />

hat. Er hat seltsame Dinge zu mir gesagt. Dass die Zeit der Vergeltung<br />

gekommen sei. Und dass Carfadrael einen Nachkommen hinterlassen<br />

habe, der nun zurückgekehrt sei, um im Auftrag Gottes<br />

die Gerechtigkeit wiederherzustellen. Aber ich… ich habe keine<br />

Ahnung, was er damit meint. Glaub mir, Fabiou, bitte!»<br />

«Carfadrael? Das hat er gesagt?», schrie Fabiou. «Wo ist er, Antonius?<br />

Ich muss mit ihm reden!»<br />

Bruder Antonius schüttelte den Kopf.<br />

«Aber…»<br />

«Was man nicht weiß, kann man auch nicht verraten», sagte<br />

Antonius stur.<br />

«Aber ich…»<br />

«Nein, Fabiou. Vergiss es.»<br />

Fabiou starrte ihn an. Seine Hände ballten sich zu Fäusten. Mit<br />

dem Ärmel wischte er sich die Tränen aus dem Gesicht. «In Ordnung»,<br />

sagte er. «In Ordnung.» Er wandte sich zum Gehen.<br />

«Was hast du vor?», fragte Antonius ängstlich.<br />

Fabiou sah zurück. «Ich reite nach Arle.»<br />

«Was?» Antonius fuhr hoch. «Bist du verrückt? Auf der freien<br />

Straße bist du ein leichtes Opfer für jeden Mörder! Denk an Trostett!<br />

Überhaupt … wer weiß, ob an Severinus’ Geschichte etwas<br />

dran ist, er ist alt und vergreist, vielleicht bildet er sich das alles<br />

nur ein!»<br />

«Vielleicht», sagte Fabiou bockig. «Vielleicht aber auch nicht.»<br />

«Dann… dann frag doch lieber deinen Stiefvater! Er war doch<br />

auch an dieser Schule, vielleicht weiß er ja…»<br />

«Mein Stiefvater? Darf man lachen?» Fabiou lachte, ohne Antonius’<br />

Erlaubnis abzuwarten. «Mein Stiefvater hat mir dreizehn<br />

Jahre lang Lügenmärchen aufgebunden. Wie kommst du darauf,<br />

dass er mir ausgerechnet dieses Mal die Wahrheit erzählen wird?<br />

– Nein, Antonius, in Arle liegt die Antwort auf alle Fragen, das<br />

spüre ich. Und ich werde sie finden. Und wenn mich irgendjemand<br />

davon abhalten will, dann muss er mir in Gottes Namen die Kehle<br />

durchschneiden!» Und damit ging er aus dem Raum.<br />

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