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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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gemacht, und <strong>des</strong>halb…» Er brach ab. Crestin sah ihn mehr als<br />

seltsam an. «Was ist?»<br />

«Ohneberg?», wiederholte der Viguié.<br />

«Ja. So heißt das Unternehmen, für das Trostett gearbeitet hat.<br />

Wieso?»<br />

«Da war etwas. Erst vor kurzem, eine Untersuchung gegen das<br />

Unternehmen Ohneberg», erklärte Crestin. «Aber da ging es nicht<br />

um…» Er brach ab und schüttelte den Kopf.<br />

«Worum ging es?», fragte Fabiou neugierig, und in der plötzlichen<br />

Befürchtung, der Viguié könnte ihm etwas verheimlichen:<br />

«Ich habe Euch alles gesagt, was ich weiß – jetzt müsst Ihr mir<br />

schon auch reinen Weineinschenken!»<br />

Der Viguié blickte etwas verärgert drein. «Also, erstens mal<br />

schulde ich Euch keinerlei Rechenschaft, junger Mann, Ihr mir als<br />

dem Viguié von Ais aber sehr wohl! Und zweitens war das eine<br />

Untersuchung <strong>des</strong> Parlaments, über die ich so gut wie nichts weiß<br />

außer dem Namen <strong>des</strong> besagten Unternehmens. Und drittens, Baroun,<br />

habe ich ernsthaft zu tun! Einen guten Tag wünsche ich!»<br />

***<br />

Docteur Grattou betrachtete die junge Dame, die zitternd und kreideweiß<br />

vor ihm saß, mit einem reichlich unintelligenten Blick aus<br />

seinen blassgrauen Augen. Gewissermaßen war er ja erleichtert. So<br />

heimlich wie das junge Ding sich hier hereingeschlichen hatte, nur<br />

von einer <strong>Die</strong>nerin begleitet, die sie dann auch im Vorraum warten<br />

ließ, hatte er annehmen müssen, dass es sich um einen Sündenfall<br />

mit Folgen handelte. Nicht dass er zu den Quacksalbern gehörte,<br />

die heimliche Abtreibungen vornahmen oder gar gefallene Mädchen<br />

an Engelmacherinnen weiterleitete, doch offensichtlich war<br />

diese Tatsache nicht ausreichend bekannt, und es verging kaum ein<br />

Monat, in dem nicht eine junge Dame mit eben diesem Ansinnen<br />

an ihn herantrat.<br />

Aber die Geschichte, die dieses Mädchen ihm aufbinden wollte,<br />

war derart hanebüchen, dass ihm wahrhaft der Mund offenstand.<br />

«Nun», sagte er nach einer längeren Pause, «Ihr seid also ernsthaft<br />

der Meinung, vom Geist einer Toten besessen zu sein?»<br />

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