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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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ei das, was man mir erzählt hat, zum Teil ganz schön auseinanderging.<br />

Bei den einfachen Leuten herrschte die erwähnte Robindu-Bois-Theorie<br />

vor – der gute Ritter, der sich für die Armen und<br />

Entrechteten einsetzt, teilweise mystifiziert zu einem märchenhaften<br />

Sagenwesen, dem Geist eines Gralsritters oder so ähnlich.<br />

Es gibt da so eine Legende, die ich heute ein paar Mal gehört habe,<br />

dass irgendwelche Ketzer vor vielen Jahren auf einer Burg namens<br />

Montségur belagert worden seien, und vor dem Fall der Burg haben<br />

sie den Heiligen Gral, der sich in ihrem Besitz befand, in einer Höhle<br />

verborgen. Erst wenn er wieder ans Licht gelangt, werden auch<br />

wieder das Gute und die Gerechtigkeit in der Welt Einzug halten.»<br />

«Ja, die Geschichte von den Katharern. Kenne ich. Aber was hat<br />

das mit Carfadrael zu tun?»<br />

«Min<strong>des</strong>tens drei Theorien: Erstens, er ist ein übriggebliebener<br />

Katharer, der mit dem Gral in der Höhle blieb und jetzt wieder<br />

herauskam, um dem Gral den Weg zu bereiten; zweitens, er ist ein<br />

Mensch aus Fleisch und Blut, der den Gral suchte und fand und dadurch<br />

unverwundbar wurde; drittens, er ist ein direktes Überbleibsel<br />

von König Arthurs Tafelrunde. Wunderschöne Geschichten,<br />

wirklich, eine abstruser als die andere!»<br />

«Hm», sagte Fabiou.<br />

«Was hm?»<br />

«Ich dachte bloß gerade… komisch!»<br />

«Was ist komisch?»<br />

Fabiou schüttelte irritiert den Kopf. «Catarino hat dauernd behauptet,<br />

Carfadrael sei der Name eines Gralsritters.»<br />

«Na, offensichtlich hat ihr ihr <strong>Kinder</strong>mädchen auch mal eines<br />

dieser Märchen erzählt.»<br />

«Sie meint, es wäre Vater gewesen», murmelte Fabiou.<br />

«Na, wer auch immer. <strong>Die</strong> Bürgersleute und die Adeligen, um<br />

zur Realität zurückzukehren, hatten etwas weniger romaneske Geschichten<br />

über Carfadrael zu berichten. Nach allgemeinem Dafürhalten<br />

war er wohl in der Tat ein Edelmann, wie eure Suso sagte.<br />

Wer genau er war, weiß keiner, in den wenigen Fällen, wo er gesehen<br />

wurde, war er in irgendeiner Form maskiert. Ihm zur Seite<br />

standen so zehn oder fünfzehn weitere Männer, angeblich ebenfalls<br />

Adlige.»<br />

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