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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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Sie durchquerten das Tor. Fabiou zuckte bedauernd mit den Achseln<br />

und folgte ihnen.<br />

«Er mag uns nicht», stellte Sébastien mit einem Blick in Richtung<br />

von Mergoults Rückseite fest.<br />

«Das trifft es nicht ganz. Er hasst uns», sagte Arnac. Dann erschien<br />

ein Grinsen auf seinem Gesicht. «Lust auf einen kleinen<br />

Ausritt?»<br />

***<br />

«Ich denke, ich werde zunächst mal zusehen, dass ich na ch Paris, an<br />

den Hof komme. Das ist einfach wichtig, heutzutage. <strong>Die</strong> Zeiten,<br />

wo wir hier in der Prouvenço unsere eigene Suppe gekocht haben,<br />

sind nun mal vorbei.»<br />

«Ja, Alexandre.»<br />

«Der Baroun d’Oppède, mein Gönner, hat da Kontakte. Er ist sicher,<br />

dass er mir einen guten Posten bei Hof beschaffen kann. Nach<br />

einpaar Jahren, wenn ich zurückkomme, steht mir dann alles offen<br />

– ich kann Mitglied im Parlament werden, oder Konsul, oder, wer<br />

weiß, vielleicht sogar königlicher Intendant. Es hat bisher noch nie<br />

einen Intendanten gegeben, der Provenzale war, aber bisher besaß<br />

natürlich auch noch keiner die nötige Qualifikation.»<br />

«Ja, Alexandre.»<br />

«Der weitere Anschluss der Prouvenço an die Krone ist ein<br />

Muss. Schon, dass wir uns gegen den päpstlichen Einfluss aus dem<br />

Comtat wehren können. Und auf alle Fälle müssen wir uns von<br />

den Béarnern absetzen. Das sind Bauern, ein Volk aus Gamshirten<br />

und Wildschweinjägern. Seht Euch doch nur die Albret an. Ihren<br />

Sohn. Ein Prinz, und benimmt sich wie der letzte Bauernbub. Um<br />

Navarra wird es mal schlecht bestellt sein, wenn dieser Taugenichts<br />

König wird. Wir können froh sein, dass wir eine Dynastie an der<br />

Spitze unseres Lan<strong>des</strong> haben, die aus fähigen Männern besteht.»<br />

«Ja, Alexandre.»<br />

Fabiou seufzte und wischte sich mit der Hand den Schweiß aus<br />

der Stirn. Eine perverse Idee, um diese Tageszeit einen Ausritt zu<br />

machen.<br />

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