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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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dicht!» schwärmte der <strong>Die</strong>ner. Catarino ließ sich breitschlagen, ein<br />

kleines Schälchen der dunklen Flüssigkeit zu kosten, und Frederi<br />

Jùli, der bei dem Wort «süß» stets Augen wie Wagenräder bekam,<br />

verlangte gleich nach einergrößeren Schüssel, in die er sofort sehr<br />

unnobel seinen Finger tauchte und abschleckte. «Das schmeckt ja<br />

merveilleux!», schrie er.<br />

«Man sagt nicht mehr merveilleux», belehrte ihn Cristino herablassend,<br />

«man sagt intrigant !»<br />

« Apropos », Fabiou zeigte grinsend über seine Schulter, «schaut<br />

mal, wer da kommt.»<br />

«Oh Gott», stöhnte Catarino verzweifelt, «Schnepfe im<br />

Anmarsch!»<br />

«Christelle!», klang es ihnen auch schon über den Lärm der sich<br />

um das Buffet Drängelnden entgegen. «Comte, seht doch nur, wer<br />

da ist: <strong>Die</strong> beiden reizenden Kleinen vom Lande!» Catarino duckte<br />

sich hinter ihre Torte und beobachtete lauernd das crèmefarbene,<br />

gebauschte Kleid mit dem üppigen Perlenbesatz, das auf sie zugeschwebt<br />

kam. «Weißt du, worum ich euch Männer beneide, Fabiou?»,<br />

murmelte sie.<br />

«Worum denn?»<br />

«Dass ihr euch im Zweifelsfall duellieren könnt. – Oh, bonjour, r<br />

Alessia, wie schön, dich wiederzusehen! Intrigant, en effet. Und<br />

was für ein schönes Kleid du anhast – die gleiche Farbe wie die<br />

Torte, ist das Absicht?»<br />

Alessia ignorierte die Bemerkung und gab erst Cristino und<br />

dann Catarino einen Schmatz auf beide Wangen, bei dem jeweils<br />

ein halber Zoll Rouge zurückblieb. Sie trug die Haare zu einem<br />

Knoten aufgesteckt, aus dem sich wie zufällig eine Strähne gelöst<br />

hatte und aufreizend über ihre bloßen Schultern fiel. « Bonjour,<br />

mes petites », säuselte sie. «Christelle, du siehst ja allerliebst aus<br />

in deinem blauen Kleid. Es ist nicht mehr ganz neu, oder? Und …<br />

ähm… wie war noch mal dein Name? Margarita?»<br />

«Catarino», verbesserte dieselbe ungnädig.<br />

«Ah ja, Cathérine, ich wusste es doch. Den Comte kennt ihr<br />

ja, nicht wahr?» Sie zog einen belämmert grinsenden Trévigny<br />

an ihre Seite und drückte sich so an ihn, dass er gar nicht anders<br />

konnte, als in ihren Ausschnitt zu starren. «Der Comte und ich<br />

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