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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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jetztbereits ziemlich viele Blicke auf sie gerichtet. Nicht unbedingt<br />

freundliche Blicke. «Nicht wahr, Frederi?», wiederholte Philomenus<br />

beifallheischend. Einen Moment lang starrte Frederi ihn mit<br />

offenem Mund an,dann schrie er: «Oh,hör auf mitdeinem blöden<br />

Geschwafel, Philomenus!» Damit machte er auf dem Absatz kehrt<br />

und schritt mit ausgreifenden Schritten die Straße hinab.<br />

Fabiou, der das Donnerwetter mit eingezogenem Kopf über sich<br />

hatte ergehen lassen, atmete auf. «Washat erdenn?»,fragte Onkel<br />

Philomenus kopfschüttelnd. <strong>Die</strong> Leute gingen weiter. «Arrogante<br />

Bande. Aber die Zeiten, wo die sich so aufführen konnten, sind<br />

vorbei!», sagte jemand hinter ihnen, doch bis der Senher sich umgedreht<br />

hatte, war der Sprecher schon nicht mehr auszumachen.<br />

Fabiou tätschelte versonnen sein Wams, wo er durch den Stoff<br />

das Lederpäckchen tastete.<br />

Einsam und aufrecht geht der Weise seinen Weg.<br />

***<br />

Bis die Herren zurückkehrten, waren die Dame Castelblanc und<br />

ihre Tochter Catarinobereits detailliert über die gesellschaftlichen<br />

Höhepunkte der kommenden Wochen informiert, von der Festgesellschaft<br />

bei den Mancouns – «Mama, da müssen wir hin, bitteee!»<br />

– über die Tauffeierbei Baroun Ducloux – «Das ist ein Muss,<br />

Kind, er ist einer der einflussreicheren Vertreter Frankreichs, und<br />

überhaupt, er hat drei Söhne!» –, bis zum Empfang, den die Stadtverwaltung<br />

dem Dauphin im August zuteil werden lassen wollte.<br />

Erster Termin war ein nicht ganz so heiß ersehntes Fest bei der<br />

Familie Ardoche am nächsten Sonntag – niederer Adel, wenig Geld<br />

und zudem nur Töchter –, aber es würden einige Leute kommen,<br />

und es war Zeit, dass man sich sehen ließ. «Betrachtet es als Generalprobe,<br />

<strong>Kinder</strong>,», plapperte die Dame Castelblanc vergnügt.<br />

« Pardieu ,die denkt mal wieder nur ans Heiraten, ich will mich<br />

verdammt noch mal amüsieren!», raunte Catarino ihrer Zwillingsschwester<br />

zu.<br />

Cristino hätte sich gewünscht, so begeistert wie ihre Schwester<br />

den Ausführungen ihrer Mutter folgen zu können, das nächste<br />

Fest, die nächste Vergnügung, eine Gelegenheit, den Comte de<br />

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