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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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in ein gesuchter Ketzer, und mein Vater wird es auch bald sein.<br />

Cristino? Sébastien, du glaubst doch nicht, dass Maynier einen<br />

Prozess zulässt, bei dem zu Tage kommen könnte, dass er mit hinter<br />

den Morden an der Bruderschaft steckt! Wer immer es wagt,<br />

Archimède Degrelho anzuklagen, wird tot sein, bevor es zur ersten<br />

Anhörung kommt! Esgibt nur ein Gericht der Welt, das Archimède<br />

Degrelho verurteilen wird, und das sind wir!» Sie sah in die<br />

Runde. Sie war weiß wie jene Marmorstatue, die weit hinter ihnen<br />

einen Gang mit einem Spiegel zierte. Unter ihren Stiefeln hatte sich<br />

eine Blutlache gebildet. «Wir! Rouland de Couvencour, der infolge<br />

seines Verrats seine Frau, seinen Sohn und seine besten Freunde<br />

verloren hat! Fabiou und Catarino, deren Vater und deren O nkel<br />

seinetwegen in den Händen der Inquisition gestorben sind! Frederi<br />

de Castelblanc, Cristous engster Freund! Und Hannes Nicoulau,<br />

<strong>des</strong>sen ganze Familie Archimè<strong>des</strong> Vernichtungsfeldzug zum Opfer<br />

gefallen ist, <strong>des</strong>sen Vater und Onkel auf grausame Weise ermordet<br />

wurden, nur um zu vertuschen, dass Hecto r De grelhos Mörder<br />

sein eigener Bruder war! Und Cristino! Ihr seid das Gericht, und<br />

sonst niemand! Ihr entscheidet, ob er stirbt oder nicht!»<br />

Stumm standen dieGenannten und sahen sie an. Sébastien blickte<br />

nervös von einem zum anderen. Archimè<strong>des</strong> Gesicht hatte sein<br />

letztes bisschen Farbe verloren. «Das… könnt ihr nicht machen!»,<br />

stammelte er. «Victor! Du kannst das nicht zulassen! Du kannst<br />

nicht zulassen, dass sie mich umbringen! Victor!»<br />

Victor blinzelte eine Träne beiseite. «Du hast Onkel Hectorgetötet!<br />

Ich habe ihn geliebt!»<br />

«Victor, du verstehst das nicht!» Archimè<strong>des</strong> Stimme überschlug<br />

sich vor Hektik. «Ich habe es für dich getan! Für dich und deine<br />

Mutter! Ihr solltet es dochgut haben! Victor!»<br />

«Du willst sagen, du hast mir zuliebe Daniel und Alice umbringen<br />

lassen? Willst du das sagen, ja?», fragte Victor verbittert.<br />

«Es war doch die einzige Möglichkeit, Victor! Eines Tages wirst<br />

du das verstehen! Manchmal muss ein Mann Dinge tun, die<br />

schrecklich sind, um sich zu behaupten! Das ist das Gesetz der Natur!<br />

Der Starke setzt sich durch, Victor! Es war besser so, besser<br />

für uns, besser für das Land! Dein Onkel hat den Pöbel gewähren<br />

lassen, er hat sich von den Bauern auf der Nase herumtanzen las-<br />

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