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Landtag von Baden-Württemberg Bericht und Beschlussempfehlung

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<strong>Landtag</strong> <strong>von</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> Drucksache 13 / 4850<br />

Kontakt mit Beamten des BKA hätte Oberstaatsanwalt Zimmermann seiner Einschätzung<br />

nach mit Sicherheit eine Erinnerung; schriftliche Vorgänge wären nach<br />

seiner Meinung in den Ermittlungsakten festgehalten worden.<br />

b) Kontakte mit anderen Behörden<br />

(1) Kontakte mit B<strong>und</strong>eskriminalamt <strong>und</strong> Zollkriminalamt<br />

Im Rahmen des Ermittlungsverfahrens wegen des Verdachts der Geldwäsche gegen<br />

Rechtsanwalt Schmalfuß [vgl. dazu A. I. 5. a) Seite 27] ersuchte die GFG<br />

Karlsruhe u. a. das Zollkriminalamt um Erkenntnismitteilung im Hinblick auf den<br />

weltweiten Warenverkehr <strong>von</strong> Unternehmen, die der FlowTex-Unternehmensgruppe<br />

zuzurechnen sind <strong>und</strong> das B<strong>und</strong>eskriminalamt um Mitteilung <strong>von</strong> Erkenntnissen<br />

zur Person Schmalfuß. Am 20. August 1996 – nach Einstellung des<br />

Ermittlungsverfahrens gegen Rechtsanwalt Schmalfuß am 23. Mai 1996 – erstattete<br />

die Deutsche Bank bei der Zentralstelle für die Bekämpfung der Organisierten<br />

Kriminalität beim Generalstaatsanwalt in Frankfurt eine Verdachtsanzeige<br />

nach dem Geldwäschegesetz. Diese beauftragte das BKA mit den Ermittlungen<br />

wegen Verdachts der Geldwäsche gegen die Beschuldigten Dogmoch, Manfred<br />

Schmider <strong>und</strong> Dr. Kleiser. Eine Erkenntnisanfrage der Gemeinsamen Finanzermittlungsgruppe<br />

BKA/ZKA in dieser Sache an das Zollfahndungsamt Karlsruhe<br />

vom 22. August 1996 wurde an die GFG Karlsruhe weitergeleitet <strong>und</strong> dort zollseits<br />

mit Schreiben vom 30. August 1996 beantwortet.<br />

Ferner existiert ein Vermerk der Steuerfahndungsstelle des Finanzamts Karlsruhe-Durlach<br />

vom 6. Juli 1999, der Bezug nimmt auf eine telefonische Anfrage<br />

des Kriminalhauptkommissars Holger Kriegeskorte, BKA Wiesbaden, zur Vorbereitung<br />

einer Besprechung mit der Steuerfahndungsstelle im Hinblick auf <strong>von</strong><br />

Herrn Kriegeskorte erlangte Auskünfte aus Spanien <strong>und</strong> Portugal <strong>und</strong> erlangte Informationen<br />

zur Firma Male in Spanien. Zur Erklärung ist auszuführen, dass der<br />

Verbindungsbeamte des B<strong>und</strong>eskriminalamtes <strong>von</strong> den spanischen Kollegen wohl<br />

auf die Firma Male angesprochen wurde. Sowohl die Spanier als auch die Portugiesen<br />

hatten Interesse an dieser Firma. Es ging hierbei um ein Ermittlungsverfahren<br />

wegen Verdachts der Geldwäsche gegen Geschäftspartner der Firmengruppe<br />

FlowTex/KSK, das in Spanien <strong>und</strong> Portugal eingeleitet worden war.<br />

Wörtlich ist in diesem Aktenvermerk vom 6. Juli 1999 durch Oberamtsrat Siebler<br />

Folgendes festgehalten:<br />

„Herr K. teilte Folgendes mit:<br />

1. Er wisse <strong>von</strong> Herrn Keitel, dass die Firmengruppe Schmider/Dr. Kleiser<br />

vom FA geprüft <strong>und</strong> für die Prüfung auch Unterlagen aus einem Verfahren<br />

wegen des Verdachts der Geldwäsche überlassen worden seien.<br />

2. Er bemühe sich zurzeit um Erkenntnisse darüber, wie der Warenkreislauf<br />

der angeblichen FlowTex-Lieferungen nach Spanien <strong>und</strong> Portugal tatsächlich<br />

vor sich gehe <strong>und</strong> habe aus eigenen Ermittlungen in Spanien <strong>und</strong> Portugal<br />

bereits gesicherte Erkenntnisse, dass es sich dabei wenigstens ab Sommer<br />

1998 überwiegend um einen ‚Warenkreislauf auf dem Papier‘ handele.<br />

3. In Spanien laufe ein Verfahren wegen ‚monetären Delikten‘.<br />

Ich gab an, dass ich zur Prüfung der FlowTex-Gruppe keine näheren Angaben<br />

machen könne. Das BKA könne sich aber über die Staatsanwaltschaft<br />

Karlsruhe – Herrn Zimmermann – über die bisherigen Verfahren gegen die<br />

Schmider-Gruppe erk<strong>und</strong>igen. Ich habe die Telefonnummer <strong>von</strong> Herrn Zimmermann<br />

mitgeteilt.“<br />

Am 15. Juli 1999 fand beim Finanzamt Karlsruhe-Stadt eine gemeinsame Besprechung<br />

mit der Finanzverwaltung statt. Zum Kreis der Teilnehmer an dieser<br />

Besprechung hat Kriminalhauptkommissar Kriegeskorte in seiner Vernehmung<br />

durch die Staatsanwaltschaft Mannheim am 7. März 2002 ausgeführt:<br />

„Wenn ich gefragt werde, wer damals bei dieser Besprechung Teilnehmer war,<br />

so kann ich mich nur auf meinen Vermerk beziehen. Darin ist festgehalten,<br />

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