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Landtag von Baden-Württemberg Bericht und Beschlussempfehlung

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<strong>Landtag</strong> <strong>von</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> Drucksache 13 / 4850<br />

meint, Schmider könne uns dann aber ruhig mehr geben, d. h. er wollte mehr<br />

Geld dafür haben. Denn nach der Einschätzung <strong>von</strong> Schenk war mein Einfall<br />

gut <strong>und</strong> dafür sollte Schmider uns entsprechend höher bezahlen. Schmider war<br />

bereit, uns mehr, nämlich 50.000 DM zu bezahlen. Schmider war <strong>von</strong> meiner<br />

Idee eines gespielten Überfalls angetan <strong>und</strong> so sind wir in die nähere Planung<br />

eingetreten. Schmider hat uns bei diesem Treffen die 50.000 DM gleich übergeben.<br />

Er hatte so viel Geld vorrätig.<br />

In meiner Vernehmung vom 15. August 1995 habe ich angegeben, jeder <strong>von</strong><br />

uns hätte 20.000 DM <strong>von</strong> Schmider erhalten. Das ist so nicht zutreffend. Ich<br />

wollte die weiteren 5.000 DM, die jeder <strong>von</strong> uns erhalten hat, nicht angeben.<br />

Gr<strong>und</strong> hierfür ist meine allgemeine Konfusion, in der ich in der damaligen<br />

Situation gewesen bin. Im Nachhinein kann ich mir das nicht mehr erklären.<br />

Die 50.000 DM, die Schmider übergeben hat, hat Schenk eingesteckt. Ich kann<br />

mich noch erinnern, dass Schmider sie vorgezählt hat, es waren 50 1.000-DM-<br />

Scheine.<br />

Mit Schmider war nur verabredet, dass am fraglichen Tag auf keinen Fall jemand<br />

im Haus anwesend sein durfte. Schmider hat dann noch erklärt, dass das<br />

nicht so einfach sei. Insbesondere wollte er dafür Sorge tragen, dass seine<br />

Frau auf keinen Fall anwesend sei, da sie auf keinen Fall <strong>von</strong> der Sache etwas<br />

wissen durfte. Dies auch deshalb, weil seine Frau nach seiner Schilderung<br />

hochgradig nervös gewesen sei <strong>und</strong> weil sie ein kleines Kind hatte.<br />

Der eigentliche Tattag war datumsmäßig bei dieser Besprechung noch nicht<br />

festgelegt worden. Bei dieser Besprechung sind wir immer noch alle drei da<strong>von</strong><br />

ausgegangen, dass der gespielte Überfall <strong>von</strong> Schenk, Vogt <strong>und</strong> Schmider<br />

durchgeführt würde <strong>und</strong> ich dabei nicht beteiligt sein würde.<br />

Auf der Rückfahrt habe ich Schenk im Fahrzeug gefragt, inwieweit Vogt bereits<br />

über die Geschichte informiert sei. Schenk hat darauf gesagt, dass Vogt noch<br />

gar nichts wisse. Ich habe mir dann gedacht, dass Vogt bei der ganzen Sache<br />

nicht beteiligt werden sollte. Dies zum einen deshalb, weil mir bekannt war,<br />

dass Vogt außerordentlich brutal ist. Das wusste ich <strong>von</strong> Schenk. Zum anderen<br />

dachte ich mir aber, da sich die ganze Sache so einfach dargestellt hat nach<br />

der Besprechung mit Schmider, könnte ich doch den zweiten Part bei dem gespielten<br />

Raubüberfall übernehmen <strong>und</strong> damit einen Anteil <strong>von</strong> 25.000 DM <strong>von</strong><br />

dem <strong>von</strong> Schmider bereits bezahlten Betrag erhalten. Schenk war damit einverstanden.<br />

Schenk war deshalb einverstanden, weil ich gesagt habe, dass ich <strong>von</strong><br />

der ganzen Beute, die bei dem gespielten Raubüberfall gemacht werden sollte<br />

nach Vorstellung <strong>von</strong> Schmider, bis auf zwei Teppiche nichts haben wollte. Bereits<br />

bei der Besichtigung seines Wohnhauses hatte Schmider erklärt, dass wir<br />

sämtliche Teppiche mitnehmen sollten. Außerdem hatte er damals erklärt, er<br />

werde in den Tresor Schmuckstücke hineinlegen, die wir mitnehmen sollten.<br />

Darüber hinaus sollten wir die Pelze aus dem Schrank im 1. OG mitnehmen.<br />

Bereits auf der Rückfahrt hat mir Schenk dann 25.000 DM überlassen.<br />

Nach diesem Treffen mit Schmider ist wieder einige Zeit vergangen. Dieses<br />

Treffen könnte meiner Vorstellung nach etwa im März 1986 gewesen sein. Ich<br />

habe noch Erinnerung an eine Hochzeit im April 1986, bei der ich bei meiner<br />

bayerischen Verwandtschaft eingeladen war. Erst danach kam es dann zu dem<br />

Überfall.<br />

Bei dem letzten Treffen mit Schmider waren wir so verblieben, dass er zunächst<br />

regeln soll, dass niemand im Haus anwesend sein wird. Wenn er das geschafft<br />

hatte, sollte er wieder auf uns zukommen. Schmider hat dabei erwähnt, dass es<br />

schwierig sein würde, zu organisieren, dass seine Frau nicht da ist. Er hat dabei<br />

auch erwähnt, dass seine Ehefrau mit der Familie Arzt vom Pelzgeschäft in<br />

der Kaiserstraße befre<strong>und</strong>et wäre <strong>und</strong> dort zu einem Kaffeekränzchen eingeladen<br />

sei. Diesen Termin hatte er wohl für sich selber als möglichen Termin für<br />

unseren Raubüberfall ins Auge gefasst.<br />

Schenk <strong>und</strong> mir war Wochen vorher schon als Datum für den Raubüberfall der<br />

12. Mai 1995 bekannt. Für diesen Tag wollte Schmider alles organisieren, dass<br />

niemand im Haus anwesend sein würde. Bereits bei dem letzten Treffen mit<br />

Schmider war auch verabredet worden, dass über seine Sekretärin en offizieller<br />

Termin mit ihm per Telefon vereinbart werden würde für das Bauobjekt in<br />

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