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Landtag von Baden-Württemberg Bericht und Beschlussempfehlung

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<strong>Landtag</strong> <strong>von</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> Drucksache 13 / 4850<br />

Wirtschaftsministerium die Rechnung zur Kenntnisnahme, ein Ministerium hätte<br />

ja dann eine Menge zu tun, wenn es auch noch mit Vorgängen belästigt würde,<br />

mit denen es nichts zu tun habe, entkräftete Herr Hunzinger mit den Worten:<br />

„Na ja, dem Ministerium ist das natürlich nicht als Amt geschickt worden, sondern<br />

der engsten Mitarbeiterin des Ministers. Das habe ich für opportun gehalten<br />

<strong>und</strong> gemacht <strong>und</strong> kann nicht erkennen, dass das falsch ist.“<br />

Im Rahmen einer Gesamtbetrachtung, wie das nun insgesamt gewesen sein könnte<br />

mit der Umfrage <strong>und</strong> unter dem Hinweis, das er nur das sage, an das er sich<br />

auch tatsächlich erinnern könnte, bewertete Herr Hunzinger dies mit seinen Worten<br />

wie folgt:<br />

„[...] Mir ist das auch aufgefallen, das eine oder andere; das habe ich sofort<br />

bemerkt, ohne dass ich auch nur den leisesten Verdacht habe oder die Sorge<br />

habe, mich in eine Situation hineinzumanövrieren, die für mich nicht so schön<br />

ist. Es ist so, wie ich es Ihnen sage, <strong>und</strong> mir ist das aufgefallen. Mir ist ’ne<br />

ganze Reihe <strong>von</strong> Dingen, die noch nicht thematisiert worden sind, aufgefallen,<br />

die man bei Licht betrachtet auch anders sehen kann, je nach Motivation. Ja,<br />

so ist das.<br />

Aber ich weiß ja, was ich gemacht habe. Aber ich vermute auch – was ich zum<br />

wiederholten Mal, Stichwort „zweite Agenda“ – Dinge, die ich nicht weiß,<br />

Dinge, die vielleicht Herr Altincioglu mit Frau Haussmann besprochen hat, die<br />

der Minister gar nicht weiß, weil der ja doch nicht zu mir sagt: „Nein, wir haben<br />

darüber nicht geredet“, wenn das nicht so gewesen wäre. Wir haben gar<br />

nichts zu verbergen, es hat keiner was ausgefressen, keiner hat auch nur das<br />

leiseste schlechte Gewissen gehabt, keiner wäre auf die Idee gekommen, zu sagen:<br />

„O je, da müssen wir uns mal was überlegen, was wir gemeinsam dann<br />

sagen.“ [...]<br />

[...] Und im Übrigen: Herrn Smid muss ich da mit reinnehmen. Dem fehlt ja jeder<br />

Antrieb, etwas zu tun, was nicht richtig ist. Und warum auch? So. Zehn<br />

Mal gesagt, das ist – ich kann mich nur noch zerreden.“<br />

Auch im Rahmen seiner letzten <strong>und</strong> dritten Vernehmung vor dem Ausschuss am<br />

9. März 2005 blieb Herr Hunzinger sinngemäß bei seiner Aussage, dass er den<br />

Auftrag bei infas für die Umfrage in Höhe <strong>von</strong> 30.194 DM erteilt habe, dass die<br />

Leistung <strong>von</strong> infas erbracht worden sei, <strong>und</strong> dass die Rechnung die Hunzinger PR<br />

GmbH bezahlt habe.<br />

Bei der erstmaligen Befassung mit diesem Thema der Umfrage hatte nach dem<br />

Zeugen Hunzinger der Zeuge Menno Smid, Geschäftsführer der Firma infas<br />

GmbH in Bonn, die Gelegenheit, seine Sicht der Dinge zu diesem Aspekt der<br />

Umfrage vor dem Ausschuss am 22. April 2004 darzulegen. Im Rahmen seiner<br />

Eingangserklärung führte er aus, dass der Auftrag zu dieser Umfrage <strong>von</strong> der<br />

HPR (Hunzinger PR GmbH) erteilt wurde. Nach Beendigung der Untersuchung<br />

sei eine Rechnung gestellt worden. Diese Rechnung sei auch bezahlt worden. Das<br />

ist ein Vorgang aus seiner Sicht, ein ganz normales Projekt mit einer Agentur. infas<br />

mache öfters Projekte mit Agenturen, <strong>und</strong> daher sei dies nichts Besonderes.<br />

Auf Nachfrage zum eigentlichen Rechnungsbetrag erklärte Herr Smid, dass es<br />

sich hier um „Krummwerte auch hinter dem Komma“ handle, die sich in der Regel<br />

dadurch ergeben, dass Minutenpreise für die Erhebung angesetzt werden. Die<br />

Umfrage hier habe im Schnitt genau 12,7 Minuten gedauert. Hinsichtlich der<br />

Wirtschaftlichkeit dieser Umfrage führte der Zeuge aus, dass es sich aus seiner<br />

Sicht um ein klassisches Projekt gehandelt habe, mit einem Gewinn <strong>von</strong> 3 %, es<br />

habe keine Unterdeckung <strong>und</strong> keine übermäßige Überdeckung gegeben.<br />

Auf den Vorhalt, warum denn die Rechnungen an „FlowWaste“ <strong>und</strong> an Hunzinger<br />

PR GmbH die gleiche Projektnummer haben, erläuterte der Zeuge:<br />

„Die gleiche Projektnummer? Da gibt es unterschiedliche Logiken. Es gibt<br />

K<strong>und</strong>en, die wir immer entweder – – Die ist a) entweder k<strong>und</strong>enorientiert, oder<br />

b) projektorientiert. Bei manchen K<strong>und</strong>en führen wir eine einheitliche Projektnummer<br />

durch, um auf die Schnelle zu sehen – das ist heutzutage ein wichtiger<br />

Aspekt –, inwiefern wir bei möglichen Rabatten entgegenkommen können.<br />

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