09.12.2012 Aufrufe

Landtag von Baden-Württemberg Bericht und Beschlussempfehlung

Landtag von Baden-Württemberg Bericht und Beschlussempfehlung

Landtag von Baden-Württemberg Bericht und Beschlussempfehlung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Landtag</strong> <strong>von</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> Drucksache 13 / 4850<br />

die international organisierte Geldwäsche zuständig gewesen wäre, ging es ihm<br />

auch um die Geldwäsche. Wenn man im Juli 1999 schon hätte nachweisen können,<br />

dass keine Maschinen geliefert worden wären, aber Geld geflossen ist, dann<br />

wäre die Sache ja so gewesen, dann hätte man ein Ermittlungsverfahren eröffnen<br />

müssen.<br />

Auch der Zeuge Zimmer erklärte, dass er nach dieser Besprechung im September<br />

1999 nichts mehr mit diesem Fall zu tun hatte, mit Ausnahme, dass er in dem<br />

Strafprozess gegen Manfred Schmider oder Klaus Kleiser geladen worden sei.<br />

3. Manfred Hörth<br />

Steueramtmann Manfred Hörth, Betriebsprüfer beim Finanzamt Rastatt erklärte,<br />

dass er hinsichtlich dieses Beweisthemas erstmals an der Besprechung am 28. September<br />

1999 beim BKA beteiligt war. Er sei davor <strong>und</strong> zwar am 2. September<br />

1999 <strong>von</strong> dem Betriebsprüfer, Herrn Seyfried, über eine andere Besprechung, die<br />

davor stattgef<strong>und</strong>en haben müsse, informiert worden, dabei habe Herr Seyfried<br />

ihm auch Unterlagen bzw. selbstgeschriebene Vermerke übergeben. Am Vortag<br />

des 28. September 1999 habe noch eine interne Vorbesprechung im Finanzamt<br />

Karlsruhe-Stadt zur Vorbereitung auf die BKA-Besprechung stattgef<strong>und</strong>en.<br />

Der Zeuge schildert den Gesprächsablauf des 28. September 1999 ähnlich wie<br />

auch die Zeugen Kriegeskorte <strong>und</strong> Zimmer. Darüber hinaus bemerkte der Zeuge<br />

über das Ende der Besprechung noch Folgendes:<br />

„Am Ende der Besprechung zeigten die Spanier <strong>und</strong> Portugiesen eine gewisse<br />

Enttäuschung, da sie eine Vernehmung <strong>von</strong> Massimo Corbari <strong>und</strong> Matthias<br />

Schmider mit verschiedenen Hinweisen abgelehnt hatten <strong>und</strong> auch dass entgegen<br />

ihrer Einschätzung die Maschinenkreisläufe nicht Tarnumsätze <strong>von</strong><br />

Waffen- <strong>und</strong> Drogengeldern waren, sondern sie haben fast wörtlich geäußert:<br />

„Wir kommen hierher wegen Geldwäsche aus Waffen- <strong>und</strong> Drogengeldern,<br />

<strong>und</strong> Sie erzählen uns hier etwas <strong>von</strong> einem einfachen oder normalen Betrug“.<br />

Im Nachhinein, muss ich auch sagen, habe ich mich etwas gew<strong>und</strong>ert, dass wir<br />

nach der Besprechung nicht vom BKA oder <strong>von</strong> irgendeinem anderen teilnehmenden<br />

Polizeibeamten auf die Seite gezogen wurden <strong>und</strong> weitere Nachfragen<br />

gestellt wurden zum Thema Betrugsverdacht oder Betrugsvermutung. Ich muss<br />

aber auch noch mal betonen: Es waren reine Erklärungsversuche in einem Stadium,<br />

wo Maschinenkreisläufe erklärt wurden <strong>und</strong> wir einfach nur verschiedene<br />

Erklärungsmodelle aufgestellt hatten. Wir hatten keinerlei Beweise. Es<br />

war noch ein spekulativer Charakter.“<br />

Auf Vorhalt, dass er in einem Vermerk über dieses Gespräch vom 28. September<br />

1999 festgehalten habe:<br />

„Nach den bisherigen Kenntnissen der BP stammen die nach Spanien gegebenen<br />

Gelder aus Finanzierungen (Erklärung für den Kreislauf der Maschinen<br />

<strong>von</strong> Deutschland nach Spanien <strong>und</strong> zurück). Sollten die Systeme, die über Spanien<br />

<strong>und</strong> Portugal verkauft werden, nicht existieren, liegt nachweislich Kreditbetrug<br />

vor.“<br />

erklärte der Zeuge:<br />

„Nur für den Fall, dass.“<br />

Auf Nachfrage räumte der Zeuge ein, dass die Wörter „Betrug“ <strong>und</strong> „Kreditbetrug“<br />

auf jeden Fall gefallen seien. Weiter konkretisierte er, Betrug mehr <strong>von</strong> den<br />

Spaniern <strong>und</strong> Kreditbetrug seitens der Finanzverwaltung.<br />

Auch er hatte nach diesem Gespräch keinen Kontakt mehr mit den spanischen<br />

Behörden oder mit dem BKA, auch nicht mit der GFG bis zu der Woche vom<br />

4. Februar 2000, als die GFG für die dann anstehenden Beschlagnahmeverfügungen<br />

im Ausland wieder eingeschalten wurde.<br />

Auf Vorhalt erklärte der Zeuge, dass er aus dienstlichen Gründen in der ersten<br />

Besprechung nicht dabei gewesen sei, wobei er seine Abwesenheit dadurch relativiert,<br />

dass er ausführte, dass es auch noch nicht ganz klar gewesen sei, um was<br />

417

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!