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Landtag von Baden-Württemberg Bericht und Beschlussempfehlung

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<strong>Landtag</strong> <strong>von</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> Drucksache 13 / 4850<br />

724<br />

Auf Nachfrage des Vorsitzenden, wie denn nun dem Auftraggeber oder der Agentur<br />

vermittelt worden sei, dass das mit diesem Abfallprojekt nicht ginge, aber es<br />

Geld gekostet habe, erklärte der Zeuge:<br />

„Herr Vorsitzender, das ist eine Agentur, das sind sozusagen Mittler, <strong>und</strong> da<br />

habe ich dann sozusagen die Macht des Experten meinerseits ins Feld geworfen<br />

<strong>und</strong> gesagt: „Kinder, ihr könnt das vergessen. Das ist nicht machbar, zumindest<br />

nicht mit uns.“ Weitere Erläuterungen erübrigten sich in dem Moment,<br />

weil sie im Gr<strong>und</strong>e genommen wahrscheinlich ausführlichere Erläuterungen<br />

hätten beinhalten müssen, als ich sie eben gegeben habe. Kurz gesagt: Die hätten<br />

das sowieso nicht verstanden. Also geht es darum, zu sagen: „Geht“, oder<br />

„Geht nicht“, <strong>und</strong> wir haben gesagt: „Es geht nicht.“<br />

Was mir aber wichtig war, ist, dass da Kosten entstanden sind. Und warum<br />

sollten die nicht bezahlt werden? Das versuchen wir öfter, denn ein Problem<br />

unserer Aktivitätsstruktur ist natürlich, dass, wenn wir Angebote abgeben, die<br />

ganzen Aktivitäten, die wir im Vorfeld <strong>von</strong> Angeboten abgeben, nie vergütet<br />

werden, nie, vor allen Dingen, wenn wir mit K<strong>und</strong>en im öffentlichen Dienst arbeiten.<br />

In der Industrie ist das anders, da kann man es versuchen, sage ich einmal<br />

so. Aber in der Regel ist das so. [...]<br />

Die auf diese Einlassung folgende Nachfrage, welche Unterlagen konkret nun<br />

über den ganzen Vorgang innerhalb infas vorliegen, beantwortete der Zeuge wie<br />

folgt:<br />

„Also, keine Unterlagen jetzt im Sinne <strong>von</strong> Controlling, sondern es war eine<br />

klassische Anfrage. Diese Anfrage wurde bearbeitet, hat nicht den Status eines<br />

Angebots erreicht, denn die Arbeit beginnt erst mit einem Angebot. Im Übrigen<br />

ist es so, dass die Mitarbeiter auch erst dann, wenn wir entschieden haben, ein<br />

Angebot abzugeben, auf ihre Projektnummern schreiben <strong>und</strong> auch Kosten produzieren<br />

dürfen. Das heißt, auch da gibt es nichts, weil es sozusagen nie zu<br />

einem Angebot gekommen ist.“<br />

Auf weitere Nachfrage, wenn Herr Smid im Wesentlichen selbst die Arbeit bei<br />

dieser „Studie“ durchgeführt habe, ob er dann auch die Rechnungssumme bestimmt<br />

habe, entgegnete der Zeuge:<br />

„Ja. Und dann habe ich gesagt: „Okay.“ Und dann kommt natürlich so eine<br />

Zahl zustande. Da gibt es ja keine Gr<strong>und</strong>lagen. Da habe ich gesagt: „Das sind<br />

ungefähr vier Tage, das ist in Ordnung; sagen wir einmal 10.000.“ Und dann<br />

habe ich noch – das kann ich vielleicht noch sagen – einen Vermerk gemacht,<br />

denn ich hatte auch angegeben, dass es öfter <strong>von</strong> uns versucht wird, beim K<strong>und</strong>en<br />

anzusprechen, ob das nicht möglich sei, wie bei den Architekten, oder,<br />

w<strong>und</strong>erbarerweise, bei den McKinseys dieser Welt. Ich habe aber – – „The<br />

proof of the pudding“ ist da, ob die Rechnung akzeptiert wird. Und ich habe<br />

die Rechnung gestellt, natürlich nach Rücksprache mit der Agentur. Ich weiß<br />

nicht, was – – Auf alle Fälle, was ich gef<strong>und</strong>en habe, ist ein Vermerk auf dieser<br />

Rechnung, der das Controlling daran erinnert, mit mir Rücksprache zu halten,<br />

wenn diese Rechnung nicht bezahlt wird. Denn dann musste ich da<strong>von</strong> ausgehen,<br />

dass sie entweder nicht akzeptiert wird, oder ich dann nachhaken werde.<br />

Das ist der einzige Hinweis, der den Status, den besonderen Status, dieser<br />

Rechnung <strong>von</strong> anderen Rechnungen differenziert; aber das in der Ablauflogik<br />

dieses Instituts begründet.“<br />

Den Einwand, dass es sich bei der Rechnung um den Betrag <strong>von</strong> 10.000 DM brutto<br />

handle <strong>und</strong> sonst üblicherweise Rechnungen <strong>und</strong> Angebote auf Nettobasis abgegeben<br />

werden, entkräftete der Zeuge damit, dass es gerade gegenüber öffentlichen<br />

Auftraggebern üblich sei, gleich <strong>von</strong> Anfang an mit Bruttobeträgen zu<br />

rechnen.<br />

Im weiteren Verlauf der Vernehmung legte Herr Smid Wert darauf, dass, obwohl<br />

es sich um die gleiche Projektnummer handele, die Umfrage zur Wirtschaftspolitik<br />

in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> <strong>und</strong> die Anfrage wegen dem Abfallprojekt in Ägypten<br />

nichts miteinander zu tun hätten. Auf die Gesprächspartner bezüglich der Studie<br />

zur Wertstoffanalyse angesprochen erklärte der Zeuge, dass die Bestellung der

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