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Landtag von Baden-Württemberg Bericht und Beschlussempfehlung

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<strong>Landtag</strong> <strong>von</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> Drucksache 13 / 4850<br />

Nachdem mit dem anderen hier anwesenden Zeugen, Herrn Altincioglu abgeklärt<br />

wurde, dass auch er, als damaliger Geschäftsführer der Hunzinger PR, an diesem<br />

Termin dabei war, ergänzte Herr Hunzinger zu diesem Komplex:<br />

„Ich erinnere mich daran, dass ich gesagt habe: „Das war so eine schöne Rede,<br />

da freut sich seine Frau. Da nehmen wir mal eine Kopie <strong>und</strong> schicken das<br />

Frau Graßmann.“ So wird das etwa gewesen sein, ziemlich genau so gewesen<br />

sein. Das war’s. Das haben wir in vielen ähnlichen Fällen auch immer so gemacht.<br />

Wenn irgendeiner ein Lob bekommen hat, dann erhält man das halt<br />

gerne der Nachwelt.“<br />

Als nächster Zeuge hatte der Kreiskassierer des FDP-Kreisverbandes Schwäbisch<br />

Hall, Herr Günther Franke, am 27. Oktober 2004 vor dem Untersuchungsausschuss<br />

die Möglichkeit, zu diesem Komplex Stellung zu nehmen. Auf Frage, wie<br />

das denn im Dezember 1999 gewesen sei, ließ Herr Franke sich wie folgt ein:<br />

„Also [...] das lief so: Ich bekam <strong>von</strong> Herrn Dr. Döring Post. Im Normalfall<br />

war es so, dass ich dann einmal im Monat einen ganzen Packen <strong>von</strong> ihm bekommen<br />

habe. Es war eine Scheckeinreichung mit dabei, ohne Angaben <strong>von</strong><br />

ihm, wer der Aussteller dieses Schecks gewesen ist. Wenn es ein Fremdaussteller<br />

war, war es Usus, im FDP-Kreisvorstand oder bei Herrn Dr. Döring, dass<br />

ich eben diese Liste mitbekommen habe, wer welchen Scheck eben ausgestellt<br />

hat, damit das entsprechend als Spende verbucht werden kann. Wenn Herr<br />

Dr. Döring selber gespendet hat – was auch üblich war –, dann bekam ich nur<br />

die Scheckeinreichung.<br />

Und aus diesem Gr<strong>und</strong> – ich habe versucht, das im Sommer nachzuvollziehen,<br />

als Herr Uhl mich dahin gehend befragt hat; es liegt ja schon einige Zeit<br />

zurück, habe ich wohl die Spendenempfangsbestätigung – so ist die Aktenlage<br />

zumindest – an Herrn Dr. Döring für diesen Scheck geschickt.“<br />

Sein diesbezügliches Verhalten begründete der Zeuge damit, dass es sich aus seiner<br />

Sicht um eine persönliche Zuwendung <strong>von</strong> Dr. Döring gehandelt habe.<br />

Auf Vorhalt, dass in den Unterlagen ein Schreiben <strong>von</strong> Herrn Dr. Döring an ihn<br />

vom 5. Dezember 1999 gef<strong>und</strong>en wurde, in dem ihm Herr Dr. Döring folgende<br />

wesentliche Punkte mitteilte:<br />

„In der Anlage lasse ich Dir wieder Kontoauszüge vom Volksbankkonto zukommen.<br />

Ich habe <strong>von</strong> der Firma Hunzinger einen Scheck über 10.000 DM auf<br />

das Volksbankkonto eingezahlt. Veranlasse noch nichts. Wir werden darüber<br />

sprechen bzw. bis Du diesen Brief hast, darüber gesprochen haben werden.“<br />

entgegnete der Zeuge:<br />

„Also, ich kann mich an ein solches Schreiben nicht erinnern. Ich hab das dem<br />

Herrn Uhl auch gezeigt, ich hatte die Akten dabei. Wenn da ein Anschreiben<br />

<strong>von</strong> Herrn Döring dabei war, dann ist das immer den entsprechenden Belegen<br />

beigefügt. Also ich kann mich an ein solches Anschreiben nicht erinnern.“<br />

Auch auf weitere Nachfrage <strong>und</strong> Vorhalt, was denn mit dem Begriff „Autorenhonorar“<br />

gemeint sein könnte, entgegnete der Zeuge, dass er dazu nichts sagen<br />

könne, dass sich dies seiner Kenntnis entziehen würde. Im Rahmen der weiteren<br />

Vernehmung stellte der Zeuge klar, dass er sich nur nicht daran erinnern könne,<br />

dieses Schreiben vom 5. Dezember 1999 erhalten zu haben, er könne es nicht ausschließen,<br />

dieses Schreiben nicht erhalten zu haben. Ferner konnte im Rahmen<br />

der weiteren Vernehmung ermittelt werden, dass es sich bei dem besagten Konto,<br />

auf das Herr Dr. Döring den Scheck gutschreiben ließ, um das Konto mit dem Titel<br />

„FDP/DVP, Kreisverband Schwäbisch Hall, zu Händen Dr. Walter Döring“<br />

gehandelt habe. Sämtliche Post <strong>von</strong> der Bank zu diesem Konto habe Herr Dr.<br />

Döring bekommen. Der Zeuge erklärte ferner, dass es durchaus üblich gewesen<br />

sei, dass Schecks <strong>von</strong> Dritten <strong>von</strong> Herrn Dr. Döring auf diesem Konto eingereicht<br />

wurden. Wie der Transfer <strong>von</strong> Dritten genau lief, konnte er nicht sagen, da er <strong>von</strong><br />

Herrn Dr. Döring immer nur die Einzahlungsbelege bekommen habe. Sofern es<br />

sich um die Spende eines Dritten gehandelt habe, habe er es dadurch erkannt, dass<br />

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