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Landtag von Baden-Württemberg Bericht und Beschlussempfehlung

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<strong>Landtag</strong> <strong>von</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> Drucksache 13 / 4850<br />

Wörtlich erklärte die Zeugin, Frau Dr. Haussmann:<br />

„Nach Rücksprache mit dem Minister habe ich Herrn Bruns im Namen des Ministers<br />

gebeten, einige Items zu konstruieren, natürlich immer in der Annahme,<br />

dass es kostenlos ist. [...]“<br />

Ferner bestätigt die Zeugin Frau Dr. Haussmann die Aussage <strong>von</strong> Herrn Bruns,<br />

dass er sich mit Frau Morlok in Verbindung setzen sollte. Frau Dr. Haussmann<br />

ging da<strong>von</strong> aus, dass bei manchen Fragen der fachliche Rat <strong>von</strong> Frau Morlok gefragt<br />

gewesen sei, aber Gespräche mit Frau Morlok habe allein Herr Bruns geführt<br />

<strong>und</strong> nicht sie.<br />

Im Verlauf ihrer Befragung erklärte Frau Dr. Haussmann auf die Frage, ob es<br />

denkbar wäre, dass die Lösung darin liege, dass im Wirtschaftsministerium, in<br />

Person des Herrn Dr. Bruns, diese so genannten Items entworfen wurden, auf welchem<br />

Wege auch immer an infas gelangten <strong>und</strong> dort dann die endgültigen Umfrage-Fragen<br />

formuliert wurden <strong>und</strong> eventuell auch noch weitere, die hier mit angesprochen<br />

wurden:<br />

„Das ist möglich, aber ich kann Ihnen über die Entwicklung einer Frage bis zu<br />

ihrem Endzustand wenig sagen. Ich war damit einfach zu wenig beschäftigt.“<br />

Auf nochmalige Nachfrage hinsichtlich der Durchführung der Befragung erklärte<br />

Frau Dr. Haussmann, dass man sich nicht vorstellen dürfe, dass bereits im Rahmen<br />

des Zusammentreffens mit Herrn Hunzinger am 6. Mai 1999 dort die Fragen<br />

schon praktisch formuliert worden seien.<br />

Im Anschluss daran wurde vom Ausschuss der Zeuge, Herr Dr. Döring, vernommen.<br />

Wie bereits ausgeführt, gab er an diesem Tag nur eine persönliche Erklärung<br />

ab <strong>und</strong> beantwortete keine Fragen. Seine persönliche Erklärung enthielt keine<br />

Stellungnahme zu der Frage, wie die Umfrage inhaltlich zustande kam.<br />

Bei seiner zweiten Befragung vor dem Untersuchungsausschuss am 12. Mai 2004,<br />

bei der Herr Dr. Döring auch Fragen beantwortete, ließ er sich zu diesem Komplex<br />

dahin gehend ein, dass wohl Frau Dr. Haussmann mit Herrn Bruns über die<br />

Sache gesprochen haben müsse, Herr Bruns sich ein paar Fragen überlegt <strong>und</strong> die<br />

weitergegeben habe. Er selbst habe weder mit Herrn Hunzinger noch mit infas in<br />

diesem Zusammenhang der Umfrage Gespräche geführt. Die Umfrage selbst sei<br />

ausschließlich <strong>von</strong> Frau Haussmann <strong>und</strong> Herrn Bruns auf den Weg gebracht worden.<br />

Ebenfalls am 12. Mai 2004 wurde <strong>von</strong> dem Ausschuss der Projektleiter für die betreffende<br />

Umfrage der Firma infas, Herr Dr. Jacob Steinwede, befragt. Zunächst<br />

führte der Zeuge aus, dass er das Projekt im Haus übernommen habe, nachdem<br />

klar war, dass die Firma infas einen Auftrag dafür habe. Gesprächspartner außerhalb<br />

<strong>von</strong> infas bei der Fragenerstellung waren Herr Bruns vom Wirtschaftsministerium<br />

<strong>und</strong> dies war, so der Zeuge, sein einziger Kontakt im gesamten Projektverlauf.<br />

Der Zeuge selbst gab an, dass – soweit ihm erinnerlich war – ein, zwei Kontakte<br />

mit Herrn Bruns stattgef<strong>und</strong>en haben müssten. Im Zentrum dieser Kontakte<br />

stand die Entwicklung des Fragebogens.<br />

Zum genauen Ablauf der Vorbereitung der Umfrage <strong>und</strong> warum Herr Bruns bei<br />

der Formulierung der jeweiligen Fragen nicht speziell beteiligt gewesen sei, erklärte<br />

der Zeuge:<br />

„Das ist sicher richtig, dass er an der Formulierung der Fragen nicht speziell<br />

beteiligt war, entspricht aber dem üblichen Ablauf. Wir bekommen immer in<br />

solchen Fällen, in den meisten Fällen, wenn wir’s nicht gerade mit Sozialwissenschaftlern<br />

als Auftraggeber zu tun haben, Themen <strong>und</strong> machen daraus sozialwissenschaftlich<br />

vernünftig, nicht suggestiv formulierte Fragen für eine<br />

Umfrage. Und so war das auch hier. Dass er die letzte Fassung nicht gesehen<br />

hat, daran kann ich mich nicht erinnern. Müsste er eigentlich gesehen haben;<br />

aber das weiß ich nicht mehr.“<br />

Unterlagen <strong>von</strong> Herrn Bruns könnten sich in der Projektakte bei der Firma infas<br />

nicht befinden, da, so der Zeuge weiter, dies zwischen den beiden telefonisch abgeklärt<br />

worden sei. Er habe sich dann sicher Notizzettel gemacht, die er aber nicht<br />

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