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Landtag von Baden-Württemberg Bericht und Beschlussempfehlung

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<strong>Landtag</strong> <strong>von</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> Drucksache 13 / 4850<br />

88<br />

Ich habe mich in diesem Punkt geirrt, ich habe das durcheinander gebracht.<br />

Mir ist sehr wohl klar, dass mir aufgr<strong>und</strong> dieses Umstandes möglicherweise<br />

insgesamt nicht geglaubt wird. Mir war es aber ein Bedürfnis, diesen Punkt<br />

richtig zu stellen.“<br />

Bei seiner Vernehmung als Zeuge vor dem Untersuchungsausschuss bestätigte<br />

Karl Hermann Schöntag im Wesentlichen seine Aussagen aus der polizeilichen<br />

Vernehmung vom 15. August 1995.<br />

Auf Frage, was die Beute im Kofferraum nach seiner Erinnerung wert gewesen<br />

war, gab er an, dass er nach seiner Einschätzung einschließlich Schmuck auf allenfalls<br />

300.000 bis 400.000 DM gekommen sei. Bargeld sei überhaupt nicht im<br />

Safe gewesen, nichts, keine müde Mark.<br />

Auf Frage, wie oft man sich mit Schmider am Tatort getroffen habe, sagte der<br />

Zeuge Schöntag, dies sei zweimal geschehen, einmal bei der Örtlichkeitsbesichtigung<br />

am Anfang <strong>und</strong> das zweite Mal als die Sache über die Bühne gegangen sei.<br />

Auf Vorhalt, dass Schenk in seinen Vernehmungen angegeben habe, dass es überhaupt<br />

kein Treffen im Wohnhaus des Manfred Schmider gegeben habe, sagte<br />

Schöntag, warum Schenk dies sage, wisse er nicht. Er könne sich nicht vorstellen,<br />

dass dieser das nicht weiß. Er sei ja dabei gewesen. Er habe den Safe gesehen.<br />

Auf Frage, ob er mit der Anwesenheit der Angestellten Backenstos gerechnet habe,<br />

sagte der Zeuge Schöntag, überhaupt nicht. Dem Zeugen wurde daraufhin vorgehalten,<br />

dass er in seiner Vernehmung 1995 angegeben hatte, er habe mit der<br />

Anwesenheit der Frau Backenstos gerechnet. Der Zeuge Schöntag gab daraufhin<br />

an, dass er sich an diese Aussage nicht erinnere. Wenn er sie gemacht habe, habe<br />

er einen bestimmten Zweck verfolgt.<br />

Dem Zeugen Schöntag wurde vorgehalten, dass Schenk in seiner Vernehmung 1995<br />

ausgesagt habe, man hätte keine Motorradunterziehhaube als Maskierung benützt,<br />

sondern man habe eine Zipfelmütze getragen. Dazu meinte der Zeuge Schöntag,<br />

wenn Schenk die Motorradunterziehhauben als Zipfelmützen bezeichne, ok.<br />

Auf Frage, was nach dem Überfall mit dem Fahrzeug des Manfred Schmider geschehen<br />

sei, führte der Zeuge Schöntag aus, man habe in der Nähe der Firma Heine<br />

den Wagen des Schenk vor dem Überfall hingestellt, dorthin sei man mit<br />

Schmiders Auto zurückgekehrt <strong>und</strong> habe dort umgeladen. Dann habe man das<br />

Auto des Schmider stehen lassen <strong>und</strong> sei verschw<strong>und</strong>en. Er glaube sogar, man habe<br />

seine Schlüssel drin gelassen.<br />

Auf Vorhalt, dass Schenk in den Vernehmungen ausgesagt habe, Frau Schöntag<br />

habe am Parkplatz auf sie gewartet, sagte der Zeuge Schöntag, das stimme so<br />

nicht, seine Frau sei überhaupt nicht dabei gewesen.<br />

Der Zeuge Schöntag führte weiter aus, dass Schmider einmal zu ihm gesagt habe,<br />

wissen Sie, bei uns ist der Herr Morlok, wenn da mal irgendwelche Probleme<br />

seien. Auf Frage, wann Schmider dies gesagt habe, sagte der Zeuge Schöntag vor<br />

1986, es kann 1985/1986 gewesen sein. Es tendiere mehr nach 1985. Auf Nachfrage,<br />

was Schmider damit gemeint habe, gab der Zeuge an, Schmider habe gesagt,<br />

bei uns arbeitet der Herr Morlok, den kennen Sie ja <strong>von</strong> der FDP. Darauf habe<br />

er, Schöntag, gesagt ja, den Ehrenvorsitzenden kenne ich wohl.<br />

Auf erneute Nachfrage, dass Morlok erst in den neunziger Jahren Ehrenvorsitzender<br />

geworden sei, meinte der Zeuge Schöntag, da müsse er sich jetzt berichtigen,<br />

das sehe er jetzt selber, dass er einen Bock geschossen habe. Das mit dem Ehrenvorsitzenden<br />

habe Schmider nicht gesagt.<br />

Auf Frage, ob er etwas da<strong>von</strong> wisse, wie die Täterbeschreibungen erfolgten, führte<br />

der Zeuge Schöntag aus, dass er aus irgendwelchen Unterlagen <strong>und</strong> Akten wisse,<br />

dass eine Täterbeschreibung erfolgt sei. Die Person, die er sein sollte, die habe<br />

dem Vogt entsprochen. Das sei ein Unterschied. Er sei zwar auch nicht gerade<br />

schlank, aber der Vogt sei gegen ihn ein richtiger Apparat, also ein Schlackel.<br />

Von Schenk habe er in der Zeitung das Suchbild gesehen, wo er also gezeigt war,<br />

als Phantombild. Da sei der Schenk sehr treffend abgebildet mit dem Bart, wenn<br />

man den Bart hinweg denke, sei das absolut der Schenk gewesen.<br />

Auf Frage, nach der Rolle seines Anwalts bei seinem Geständnis im Jahre 1995<br />

führte der Zeuge Schöntag aus, dass sein Anwalt <strong>von</strong> der Polizei einbestellt wor-

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