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Landtag von Baden-Württemberg Bericht und Beschlussempfehlung

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<strong>Landtag</strong> <strong>von</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> Drucksache 13 / 4850<br />

70<br />

Manfred Schmider zog dann einige Schubladen heraus, sodass die Sache echt<br />

wirkte. Es gab ein größeres Durcheinander. Akten zog er keine heraus. Ich<br />

schaute nach Unterlagen, die ja angeblich verschwinden sollten <strong>und</strong> sah solche<br />

nicht.<br />

Im Tresor befanden sich mehrere Schmuckschatullen <strong>und</strong> ein Tablett. Auf diesem<br />

Tablett hatte Manfred Schmider die Schmuckstücke bereit gelegt, die für<br />

uns waren. Es war bereits vorher ausgemacht, dass die Gemälde, die sich im<br />

Salon befanden, <strong>und</strong> der sich dahinter befindende kleine Wandtresor unangetastet<br />

bleiben. Es war jedoch verabredet, dass wir sämtliche Teppiche, die wir<br />

fanden, mitnehmen sollten. Er hatte auch nichts dagegen, dass wir die Pelze,<br />

die Leuchter, die herumstanden, mitnehmen könnten. Nachdem wir unseren<br />

Lohn aus dem Tresor in Form <strong>von</strong> Schmuckstücken herausgenommen hatten,<br />

bestand Schmider darauf, dass er nun am Treppengeländer gefesselt werden<br />

sollte. Ich fesselte ihn mit einem bereits vorher erwähnten Kabelbinder an das<br />

Treppengeländer. Schmider probierte sofort die Haltbarkeit des Kabelbinders<br />

<strong>und</strong> flüsterte uns zu, dass wir die Handschließen nehmen sollten. Nachdem<br />

Schmider am Treppengeländer gefesselt war, gingen wird durchs Haus <strong>und</strong><br />

nahmen <strong>von</strong> oben Teppiche, Kerzenleuchter <strong>und</strong> mehrere Pelzmäntel. Nachdem<br />

wir alles zusammengesammelt hatten, fuhren wir mit dem Mercedes des Schmider<br />

fort. Als wir bereits in der Innenstadt <strong>von</strong> Ettlingen waren, <strong>und</strong> gerade in<br />

Richtung Karlsruhe abbiegen wollten, fiel dem Schöntag ein, dass er seine Reisetasche<br />

im Hause stehen lassen hatte. Ich wendete daraufhin sofort <strong>und</strong> fuhr<br />

nochmals zurück. Als wir ins Haus kamen, flüsterte mir der Schmider ziemlich<br />

verängstigt zu „was ist denn los?“. Ich sagte ihm, „der Detektiv hat seine<br />

Tasche vergessen.“ Nachdem wir die Tasche hatten, fuhren wir dann direkt auf<br />

den Parkplatz der Firma Heine, wo uns bereits Frau Schöntag mit dem BMW<br />

erwartete.<br />

Frage:<br />

Wie kamen Sie erneut in das Haus des Manfred Schmider zurück?<br />

Antwort:<br />

Das war überhaupt kein Problem, da sich am Fahrzeugschlüssel auch der<br />

Haustürschlüssel befand. An diesem Schlüsselb<strong>und</strong> befanden sich insgesamt<br />

drei oder vier Schlüssel. Die Bedeutung der einzelnen Schlüssel wurde mir <strong>von</strong><br />

Manfred Schmider erklärt.<br />

Nachdem wir am Parkplatz angekommen waren, luden wir das Gut, das uns<br />

Manfred Schmider als Belohnung überlassen hatte, in den BMW um <strong>und</strong> fuhren<br />

zu Schöntag in die Wohnung. Die ganzen Gegenstände gingen in den Kofferraum<br />

hinein. Karl Schöntag fuhr das Fahrzeug, seine Ehefrau saß auf dem Beifahrersitz,<br />

oder es war umgekehrt. Ich hingegen saß in Fond <strong>und</strong> hatte lediglich<br />

die vergessene Reisetasche neben mir liegen.<br />

Den Fahrzeugschlüssel des Mercedes verstaute ich im Fußraum, die Fahrzeugtüren<br />

ließen wir unverschlossen.<br />

In der Wohnung des Karl Schöntag teilten wir gleich die Beute.<br />

Die 50.000 DM hatte Karl Schöntag bereits einen Tag vor der Tat bekommen.<br />

Das Bargeld war bereits geteilt, sodass nach meiner Erinnerung noch folgende<br />

Gegenstände zu teilen waren:<br />

Es befanden sich zwei Audemas Piget Uhren darunter, wo<strong>von</strong> eine eine Herren-<br />

<strong>und</strong> die andere eine Damenuhr war. Jeder <strong>von</strong> uns nahm sich eine da<strong>von</strong>.<br />

Ob ich jetzt die Damen <strong>und</strong> Herrenarmbanduhr bekam, weiß ich nicht mehr.<br />

Weiterhin bekam ich zwei minderwertige Armbanduhren (Herren) vergoldet.<br />

Darunter befand sich ein rotvergoldeter Chronograph. Für diese beiden Gegenstände<br />

bekam Schöntag ein Armband.<br />

Weiterhin bekam ich verschiedene Damenringe; die Anzahl der Ringe ist mir<br />

heute nicht mehr bekannt. Es waren auf jeden Fall keine hochwertigen Ringe,<br />

so wie ich es auf der Liste des Manfred Schmider der Ermittlungsakte ersehen<br />

konnte, wobei ich <strong>von</strong> Karl Schöntag erfahren hatte, dass die wertvollen Gegenstände<br />

<strong>von</strong> Manfred Schmider vor der Tat in die Schweiz gebracht wurden.

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