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Landtag von Baden-Württemberg Bericht und Beschlussempfehlung

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<strong>Landtag</strong> <strong>von</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> Drucksache 13 / 4850<br />

Um den Wahrheitsgehalt dieser Behauptung reflektieren zu können, bemühte sich<br />

der Ausschuss beim jetzigen Firmeninhaber der damaligen Hunzinger PR GmbH<br />

um die Übermittlung einer K<strong>und</strong>enliste des Jahres 1999. Im Juni 2004 wurde<br />

schließlich dem Untersuchungsausschuss die Debitorenliste des Jahres 1999 der<br />

Hunzinger Public Relations GmbH übermittelt. Daraufhin wandte sich der Ausschuss<br />

mit der Bitte um Auskunft an alle im Jahr 2004 noch bestehenden K<strong>und</strong>en<br />

in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> der Hunzinger PR GmbH mit folgendem Auskunftsersuchen:<br />

Wurden Ihnen im Rahmen der Akquirierung oder bei Auftragsvergabe an die<br />

Firma Hunzinger PR GmbH im Jahr 1999 Auszüge oder Ergebnisse einer „Bevölkerungsumfrage<br />

zu wirtschaftspolitischen Themen in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>“<br />

vom Mai 1999 (erstellt durch die Firma infas in Bonn) durch Repräsentanten<br />

der Firma Hunzinger, insbesondere Herrn Moritz Hunzinger, vorgelegt?<br />

Was waren die Inhalte dieser Vorlage <strong>und</strong> wer legte Ihnen diese Unterlagen<br />

vor?<br />

Diese Anfragen wurden alle negativ beantwortet. Sinngemäß immer mit folgender<br />

Formulierung: Unserem Unternehmen wurden niemals Auszüge oder Ergebnisse<br />

einer „Bevölkerungsumfrage zu wirtschaftspolitischen Themen in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>“<br />

vom Mai 1999 (erstellt durch die Firma infas in Bonn) vorgelegt, <strong>von</strong><br />

keiner Seite. Lediglich in einem Fall erhielt der Ausschuss eine modifizierte Stellungnahme<br />

mit folgendem Inhalt:<br />

„Es bestanden in 1999 noch einige Geschäftsbeziehungen mit der Firma Hunzinger<br />

mit abnehmender Tendenz. Diese Beziehungen bestanden schon seit vielen<br />

Jahren <strong>und</strong> bezogen sich vielmehr auf Beratungen des wehrtechnischen Geschäfts<br />

<strong>von</strong> Carl Zeiss. Zwar bemühte sich die Firma Hunzinger um Aufrechterhaltung<br />

der alten Geschäftsbeziehungen trotz des rückläufigen wehrtechnischen<br />

Geschäftes, jedoch wurde die erwähnte Bevölkerungsumfrage weder bei<br />

Akquisitionen noch bei Auftragsvergaben eingesetzt. Es kann sein, dass uns ein<br />

Exemplar übersandt wurde, jedoch fand dies – falls tatsächlich übersandt –<br />

weder durch mich noch durch den Leiter der Pressestelle Herrn ... irgendwelche<br />

Beachtung.“<br />

Auch unter Vorhalt dieser Stellungnahmen der baden-württembergischen K<strong>und</strong>en<br />

der Hunzinger PR GmbH bestand Herr Moritz Hunzinger als Zeuge auf seiner<br />

Sicht der Dinge, dass er diese Umfrage zur K<strong>und</strong>enakquisition in Auftrag gegeben<br />

habe.<br />

Dem Vorhalt, dass die erwähnte Bevölkerungsumfrage weder bei Akquisitionen<br />

noch bei Auftragsvergaben eingesetzt wurde, entgegnete Herr Hunzinger anlässlich<br />

seiner zweiten Zeugenaussage am 29. September 2004 vor dem Ausschuss:<br />

„Klar. Ich würde mit dem Terminus einer Bevölkerungsumfrage nicht operieren.<br />

Ich habe mir dieses Wort nie zu Eigen gemacht, weil es mir zu technisch<br />

ist. Wir können mit den Begriffen, die in der Sozialforschung Anwendung finden,<br />

in unserem Metier nicht arbeiten. Herr Smid wird das bestätigen aus der<br />

langjährigen gemeinsamen Praxis mit ihm. Die Informationen, die wir aus dieser<br />

Umfrage gewonnen haben, haben unser Geschäft beflügelt. Wir haben ein<br />

ganz starkes Geschäft in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> gemacht, das hochprofitabel<br />

war. Ich bin nach wie vor der Überzeugung, dass das besonders in dem Jahr<br />

<strong>und</strong> in den folgenden Jahren einen guten Einfluss auf unsere Geschäftsentwicklung<br />

hatte.“<br />

Auf das Angebot des Ausschussvorsitzenden, dass Herr Hunzinger dem Ausschuss<br />

die Personen nennen soll, die diesbezüglich noch befragt werden können,<br />

um die Darstellung <strong>von</strong> Herrn Hunzinger zu bestätigen, dass diese Umfrage in<br />

Form <strong>von</strong> entsprechenden Charts zur Akquisition <strong>und</strong> Auftragsvergabe eingesetzt<br />

wurde, ging Herr Hunzinger nicht ein, da es nichts bringe, die betreffenden Leute<br />

hier durch den Kakao zu ziehen mit so einer Veranstaltung hier beim Untersuchungsausschuss.<br />

Auf den Vorhalt, dass sowohl die <strong>von</strong> ihm in Auftrag gegebene Meinungsumfrage<br />

<strong>und</strong> die Wertstoffanalyse für Ägypten dieselbe Projektnummer bei der infas-<br />

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