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Landtag von Baden-Württemberg Bericht und Beschlussempfehlung

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<strong>Landtag</strong> <strong>von</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> Drucksache 13 / 4850<br />

lässt, wenn man schon 1.000 Leute befragt. Und dann sind die üblichen Variablen<br />

erhoben, die soziodemografischen Variablen, Alter, Geschlecht, Schulbildung,<br />

Erwerbstätigkeit usw.“<br />

Zusammengefasst beschrieb der Zeuge den Inhalt der Umfrage wie folgt:<br />

„Wir haben eine klassische Dienstleistung erbracht. Wir haben ein Themenspektrum,<br />

das uns vorgegeben wurde, in eine sozialwissenschaftliche Fragestellung<br />

operationalisiert <strong>und</strong> einen Fragebogen daraus gemacht. Wir haben<br />

da kein Thema hinzugefügt <strong>und</strong> auch kein Thema weggelassen.“<br />

Weitere Zeugen als Erkenntnisquellen standen dem Ausschuss mit Ausnahme <strong>von</strong><br />

Herrn Altincioglu, Mitgesellschafter der Hunzinger PR GmbH, nicht zur Verfügung.<br />

Herr Altincioglu wurde zwar zu diesem Sachverhalt befragt, konnte sich<br />

aber weitgehend nicht erinnern. Insofern wird an dieser Stelle <strong>von</strong> einer Darstellung<br />

seiner Aussagen abgesehen. Beim nächsten Fragenkomplex, wer letztendlich<br />

Auftraggeber der Umfrage war bzw. wer die Umfrage bezahlt hat, wird das Aussageverhalten<br />

<strong>von</strong> Herrn Altincioglu ausgeführt werden.<br />

b) Auftraggeber der Umfrage/Kosten der Umfrage<br />

Mit Ausnahme bei der zweiten <strong>und</strong> dritten Befragung <strong>von</strong> Herrn Hunzinger war<br />

dem Ausschuss zum jeweiligen Befragungszeitpunkt der anderen Zeugen das umfangreiche<br />

Aktenmaterial, was in diesem <strong>Bericht</strong> in Auszügen hier bei Punkt III. 5.<br />

abgedruckt wurde, nicht bekannt. Insbesondere wusste der Ausschuss bei der Befragung<br />

der sonstigen Zeugen zum damaligen Zeitpunkt nicht, dass es mit Datum vom<br />

11. Mai 1999 ein Angebotsschreiben <strong>von</strong> der Firma infas an das Wirtschaftsministerium<br />

gab, wonach die Durchführung einer Umfrage zur Wirtschaftspolitik für<br />

40.184 DM brutto angeboten wurde.<br />

Aber auch für die Befragung <strong>von</strong> Herrn Hunzinger spielte zumindest aus der Sicht<br />

<strong>von</strong> Herrn Hunzinger das Vorliegen dieses Angebotsschreibens überhaupt keine<br />

Rolle, denn er blieb über die drei Befragungen am 22. April 2004, 29. September<br />

2004 <strong>und</strong> 9. März 2005 inhaltlich bei seiner Darstellung, die er bereits am<br />

22. April 2004 vor dem Ausschuss zum Besten gab. Im Rahmen seiner ersten Befragung<br />

am 22. April 2004 beschrieb der Zeuge, Herr Moritz Hunzinger, in seiner<br />

Eingangsstellungnahme die Bevölkerungsumfrage wie folgt:<br />

„[...] Die Bevölkerungsumfrage zu wirtschaftspolitischen Themen in <strong>Baden</strong>-<br />

<strong>Württemberg</strong> war Bestandteil eines PR-Projekts der Hunzinger PR GmbH, neben<br />

der infas, Institut für angewandte Sozialforschung, <strong>und</strong> der Action Press<br />

eine <strong>von</strong> drei Töchtern der Hunzinger Information AG, weil wir unseren landesweiten<br />

Mandantenkreis mit dem, was wir Content nennen, versorgen wollten.<br />

Die Pressevertreter im Raum wissen ganz genau, was das für Zeiten waren.<br />

Das war 1998/1999. Wir reden jetzt <strong>von</strong> 1999, dem Boomjahr der Börse,<br />

wo so ziemlich jedes Unternehmen, das irgendein interessantes Modul, einen<br />

Geschäftszweck bei sich entdeckt hat, gekommen ist <strong>und</strong> hat sich als Weltmarktführer<br />

oder Marktführer bezeichnet. Vor dem Hintergr<strong>und</strong> solcher neuer<br />

Entwicklungen, auch im Zusammenhang mit der Information <strong>von</strong> Medien, ist es<br />

halt die Aufgabe großer PR-Gesellschaften, dass sie sich darum kümmern müssen,<br />

dass die K<strong>und</strong>en auch tatsächlich noch etwas zu berichten haben. [...]<br />

Unsere Aufgabe war es deshalb, dass wir bei etwa einem guten halben Dutzend<br />

baden-württembergischer Wirtschaftsunternehmen – jeder <strong>von</strong> Ihnen kennt die –,<br />

die wir betreut haben, überlegt haben, dass es nicht sein kann, dass die alle in<br />

diesem Boomjahr 1999 an China <strong>und</strong> an Russland denken, sondern die müssen<br />

einmal wieder gucken, in welcher Umgebung sie sich im Umkreis <strong>von</strong> 200 oder<br />

300 Quadratkilometer befinden. Alles Gute liegt so nah. Gucken Sie doch einmal,<br />

was Sie zu Hause ausrichten können. Das führte dazu, dass wir bei Hunzinger<br />

PR GmbH eine Untersuchung in Auftrag gegeben haben, uns mit <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

intensiv zu befassen. Diese Ergebnisse haben wir im Rahmen unserer<br />

Arbeit erfolgreich verkaufen können. 1999 habe ich ein Geschäft abgeliefert, allein<br />

im PR-Bereich, mit einem Jahresergebnis <strong>von</strong> 3 Millionen €, also nicht Umsatz,<br />

sondern Ergebnis, <strong>und</strong> das haben wir im Wesentlichen der Tatsache zu verdanken,<br />

dass wir den K<strong>und</strong>en damals gute Qualität verkauft haben. [...]“<br />

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