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Landtag von Baden-Württemberg Bericht und Beschlussempfehlung

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<strong>Landtag</strong> <strong>von</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> Drucksache 13 / 4850<br />

Die Reiseteilnehmer haben für die Reise (Flug, Hotel, anteilige Organisationskosten<br />

etc.) jeweils 4.950 DM selbst bezahlt.<br />

Die Kosten des Wirtschaftsministeriums für seine mitreisenden Mitarbeiter, für<br />

den Landesanteil der mitreisenden Journalisten, für Gastgeschenke an politische<br />

Geschäftspartner, für zwei Empfänge <strong>und</strong> die Protokollbeauftragung der<br />

GWZ beliefen sich auf ca. 65.000 DM.<br />

Die Ausgaben der GWZ für die Vorbereitung <strong>und</strong> Durchführung der beiden<br />

Kooperationsbörsen sowie für die Reisekosten der GWZ-Mitarbeiter betrugen<br />

ca. 24.000 DM.“<br />

Frau Morlok konnte zum Ablauf dieser Delegationsreise im Herbst 1998 durch<br />

den Ausschuss nicht näher befragt werden, da zum Zeitpunkt ihrer ersten Befragung<br />

am 24. März 2004 dem Ausschuss die betreffenden Akten noch nicht vorlagen,<br />

<strong>und</strong> im Rahmen der zweiten Befragung <strong>von</strong> Frau Morlok sie selbst keine Angaben<br />

mehr machte, sondern sich umfassend auf ihr Auskunftsverweigerungsrecht<br />

gemäß § 55 StPO berief.<br />

Zu dieser Wirtschaftsdelegationsreise äußerte sich der Wirtschaftsminister Herr<br />

Dr. Döring im Rahmen seiner eigenen Zeugenbefragung vor dem Ausschuss am<br />

12. Mai 2004 wie folgt:<br />

„Es gab eine völlig normale Wirtschaftsdelegationsreise, wie es viele gibt, so<br />

auch eine nach Ägypten. An dieser Ägyptenreise hat Frau Morlok teilgenommen<br />

wie viele andere Unternehmerinnen <strong>und</strong> Unternehmer auch. Bei dieser<br />

Ägyptenreise war, um dies noch einmal zu wiederholen, Frau Morlok nicht in<br />

der Ministerdelegation, sondern in der Unternehmerdelegation, wie andere<br />

achtzehn Unternehmerinnen <strong>und</strong> Unternehmer auch, aber nicht, noch einmal<br />

deutlich, in der „herausgehobenen Ministerdelegation“. Sie hat selbstverständlich,<br />

wie alle anderen auch, ihre Reise bezahlt, so wie das üblich ist. Es<br />

gab ein Treffen bei dieser Vertragsunterzeichnung, wo die ägyptische Umweltministerin<br />

dabei war. ...“<br />

Zur Reise selbst erklärte der Zeuge Dr. Döring weiter, dass er zunächst definitiv<br />

feststellen lassen möchte, ob er auch in Libanon dabei gewesen sei. Es gebe<br />

durchaus Ministerreisen, an denen er nicht immer <strong>von</strong> Anfang bis Ende dabei sei.<br />

Wie bereits oben erwähnt, stellte sich im Nachhinein heraus, dass Herr Dr. Döring<br />

an dem „Libanon-Teil“ der Reise krankheitsbedingt nicht teilgenommen hat.<br />

b) Flug mit „FlowTex“-Maschine?<br />

Im Rahmen der Ermittlungen der Soko „FlowTex“ kam der Verdacht auf, dass<br />

Herr Wirtschaftsminister Dr. Döring im Herbst 1998 mit einem Privatflugzeug<br />

<strong>von</strong> Herrn Manfred Schmider bzw. mit einem Flugzeug der Firma „FlowTex“<br />

umsonst geflogen sei.<br />

Dem Verdacht lagen folgende Erkenntnisse zugr<strong>und</strong>e:<br />

Im Rahmen der polizeilichen Befragung am 22. November 2001 durch Beamte der<br />

Landespolizeidirektion Karlsruhe, Zollfahndungsamt Karlsruhe – Gemeinsame Ermittlungsgruppe<br />

Rauschgift –, wurde Frau Tina Street, Flugbegleiterin in einer der<br />

Schmider-Maschinen, gefragt, ob es in der Zeit ihrer Beschäftigung auch vorkam,<br />

dass Politiker mit der Challenger mitgeflogen sind. Hierauf antwortete sie, dass<br />

zum einen ein Herr Morlok sehr oft mitgeflogen sei. Sie wisse allerdings nicht, ob<br />

Herr Morlok noch in der Politik ist, sie glaube es jedoch nicht. Zum anderen flog<br />

ein Herr Döring mindestens einmal mit. Auf Frage, wann das gewesen sein soll <strong>und</strong><br />

wer ihn begleitet habe, antwortete sie, dass es gegen Ende ihrer Beschäftigungszeit<br />

sein müsse, also im Herbst oder Winter 1998. Auf jeden Fall war der Flughafen in<br />

Söllingen schon für andere Fluggesellschaften geöffnet. Sie könne sich nicht erinnern,<br />

ob Herr Döring in Begleitung war. Soweit sie weiß, seien sie <strong>von</strong> Söllingen<br />

nach München geflogen. Es sei auf jeden Fall ein sehr kurzer Flug gewesen.<br />

Auf Nachfrage, wie ihr denn Herr Döring bekannt sei, antwortete sie, dass sie zuvor<br />

Herrn Döring nicht gekannt habe, erst als er mit ihr geflogen sei. Auf die Frage,<br />

ob er sich vorgestellt habe, antwortete sie:<br />

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