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Landtag von Baden-Württemberg Bericht und Beschlussempfehlung

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<strong>Landtag</strong> <strong>von</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> Drucksache 13 / 4850<br />

lungsverfahrens droht. Nur wenn es Gründe gibt, dass die Wahrheitsfindung<br />

gefährdet ist, was hier verneint wurde, darf der Abgeordnete nicht informiert<br />

werden. Ich wusste, dass Walter Döring dann am 16. April informiert wurde<br />

<strong>von</strong> der Staatsanwaltschaft.<br />

Das will ich als Einleitendes sagen, meinen Kenntnisstand.“<br />

Die dieser ihrer Einlassung unmittelbar folgende Nachfrage, ob sie Herrn Dr.<br />

Döring zu keinem Zeitpunkt weder schriftlich noch mündlich unterrichtet habe,<br />

beantwortete sie mit den Worten:<br />

„Ich habe Walter Döring nicht unterrichtet.“<br />

Auf weitere Nachfrage, ob es Kontakte diesbezüglich zwischen dem Wirtschaftsministerium<br />

<strong>und</strong> dem Justizministerium gegeben habe, ergänzte die Zeugin:<br />

„Ich weiß, dass jemand einmal gern Kontakt zu uns haben wollte, zu mir, mit<br />

mir auch Gespräche haben wollte. Das habe ich aber abgelehnt. Ich habe,<br />

wenn ich das vielleicht noch ergänzend ausführen darf, auch peinlich darauf<br />

geachtet, auch in Fraktionssitzungen der FDP-Fraktion oder im Parteipräsidium,<br />

dass ich immer dann hinausgegangen bin, wenn das Thema darauf kam.<br />

Ich habe nur kurz informiert, dass ein Ermittlungsverfahren zum Beispiel läuft,<br />

<strong>und</strong> dann bin ich hinausgegangen.“<br />

Nachdem am 22. Juli 2004 Frau Werwigk-Hertneck als Justizministerin zurückgetreten<br />

war, weil am Vortag ihr die Staatsanwaltschaft Stuttgart mitgeteilt hatte,<br />

dass gegen sie ein Ermittlungsverfahren wegen Verletzung des Dienstgeheimnisses<br />

eingeleitet wurde, hatte Frau Werwigk-Hertneck am 27. Oktober 2004 noch<br />

einmal Gelegenheit, zu diesem Komplex Stellung zu nehmen.<br />

Die Frage, ob sie die Aussage, die sie am 12. Mai 2004 vor dem Untersuchungsausschuss<br />

gemacht habe, dass sie Herrn Dr. Döring keinerlei Auskünfte in diesem<br />

Verfahren gegeben habe, nach wie vor so aufrecht halte, beantwortete die Zeugin,<br />

Frau Corinna Werwigk-Hertneck wie folgt:<br />

„Herr Vorsitzender, meine sehr geehrten Damen <strong>und</strong> Herren Abgeordnete! Ich<br />

will Folgendes vorab sagen. Am 22. Juli dieses Jahres habe ich den Rücktritt<br />

vom Amt der Justizministerin dieses Landes erklärt, weil ein strafrechtliches<br />

Ermittlungsverfahren gegen mich eingeleitet worden ist. Es war der Anfangsverdacht<br />

angenommen worden wegen Verletzung eines Dienstgeheimnisses.<br />

Dieses Ermittlungsverfahren dauert im Moment noch an. Von daher bitte Sie<br />

alle um Verständnis dafür, dass ich heute keine Erklärungen abgeben werde,<br />

dass ich heute <strong>von</strong> meinem Aussageverweigerungsrecht nach § 55 StPO, auch<br />

in Anerkenntnis der Kontrollrechte des <strong>Landtag</strong>s, Gebrauch machen werde.<br />

Ich bitte Sie da einfach um Verständnis. Von daher werde ich heute keine Fragen<br />

beantworten.“<br />

7. Die 10.000-DM-Spende <strong>von</strong> Herrn Hunzinger an Herrn Dr. Döring im Dezember<br />

1999<br />

Anlässlich der Durchsuchung bei Frau Dr. Haussmann in ihren Privaträumen in<br />

Bad Urach am 18. Juni 2004 wurde ein Schriftstück gef<strong>und</strong>en, aus dem sich ergab,<br />

dass Herr Hunzinger im Dezember 1999 10.000 DM an Herrn Dr. Döring<br />

bzw. die FDP bezahlt hatte. Die Überlegung für den Untersuchungsausschuss war<br />

nun, ob es sich bei diesen 10.000 DM um eine „Rückzahlung“ der 10.000 DM gehandelt<br />

hatte, die seitens <strong>von</strong> Frau Morlok für die Umfrage zur Wirtschaftspolitik<br />

in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> im Juni 1999 aufgewandt wurden. Aufgr<strong>und</strong> der bei weiteren<br />

Durchsuchungen auch im Privathaus <strong>von</strong> Herrn Dr. Döring sichergestellten<br />

Unterlagen lässt sich folgender Geschehensablauf rekonstruieren:<br />

Mit Schreiben vom 20. November 1999 gratulierte Herr Dr. Döring Herrn Moritz<br />

Hunzinger zu dem großen geschäftlichen Erfolg im dritten Quartal 1999 der Hunzinger<br />

Information AG. Dieses Schreiben ist auf der nächsten Seite angefügt.<br />

Ob dieses Schreiben einen Bezug zu dem dann folgenden Geschehensablauf hat,<br />

wurde <strong>von</strong> dem Untersuchungsausschuss nicht untersucht.<br />

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