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Landtag von Baden-Württemberg Bericht und Beschlussempfehlung

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<strong>Landtag</strong> <strong>von</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> Drucksache 13 / 4850<br />

78<br />

fährt, fährt man dann eine Straße links hoch. Die Straße steigt leicht an. Irgendwo<br />

macht diese Straße dann einen Bogen nach links. Hier befindet sich<br />

das Wohnhaus. Es hat ein elektrisches schmiedeeisernes Eingangstor, das mit<br />

Fernbedienung zu öffnen ist.<br />

Als wir am Wohnhaus ankamen, öffnete Schmider mit einer Fernbedienung das<br />

Tor. Wir fuhren dann in einem Bogen zum Haus <strong>und</strong> hielten dort vor den dortigen<br />

Garagen. Möglicherweise sind wir noch ein Stück in die Garage gefahren.<br />

Links da<strong>von</strong> befindet sich der Hauseingang. Ich meine, dass auf diesem Parkplatz<br />

das Autotelefon herausgerissen wurde. Ob Schmider oder Schenk das Telefon<br />

herausrissen, weiß ich nicht mehr. Schmider ging dann zum Wohnhaus,<br />

Schenk folgte dahinter <strong>und</strong> ich war der letzte. Schmider schloss die Haustüre<br />

auf <strong>und</strong> ging hinein. Vorher zogen sich Schenk <strong>und</strong> ich absprachegemäß Motorradunterziehhauben<br />

über, welche ich besorgt hatte. Somit waren <strong>von</strong> unseren<br />

Köpfen nur die Augen zu sehen. Deswegen zogen wir beide eine Sonnenbrille<br />

auf. Zu unserer eigenen Sicherheit haben Schenk <strong>und</strong> ich diese Motorradunterziehhauben<br />

angezogen; im Falle, dass doch jemand diesen „Überfall“<br />

sehen würde. Ich muss hier noch einflechten, dass Schmider uns gesagt hatte,<br />

dass er seinen Gärtner zur Tatzeit wegschicken würde. Auch sagte er, dass zu<br />

dieser Zeit seine Frau nicht im Haus wäre. Ob er sich mit dieser abgesprochen<br />

hatte, weiß ich nicht. Bei dem letzten Treffen im Haus <strong>von</strong> Schmider hatte dieser<br />

gesagt, dass er sich ein Biotop oder einen Teich angelegt hatte. Deswegen<br />

nehme ich an, dass dies der Gärtner angelegt hat. Von weiteren Personen, die<br />

er wegschicken wollte, sagte er nichts. Er erwähnte auch noch eine Haushälterin.<br />

Hierbei sagte er, dass er nicht genau wüsste, ob diese, wenn wir kämen,<br />

noch da sei. Schenk <strong>und</strong> ich wussten daher, dass wir unter Umständen mit dieser<br />

Haushälterin rechnen <strong>und</strong> damit zusammentreffen könnten. Dies war auch<br />

eigentlich der Gr<strong>und</strong>, warum wir diese Motorradunterziehhauben mitgenommen<br />

hatten. Dies war deshalb so, weil wir uns die Hauben <strong>und</strong> die Sonnenbrillen<br />

nicht erst hätten besorgen können, wenn wir festgestellt hätten, dass die<br />

Haushälterin doch da war. Aus diesem Gr<strong>und</strong> hatten wir auch zwei paar Handschellen<br />

mitgenommen. Die Handschellen hatte Schenk besorgt, d. h. mitgebracht.<br />

Ich habe zu keinem Zeitpunkt eine Handschelle bei mir geführt; auch<br />

mit keiner Handschelle jemanden gefesselt. Ich führte bei mir lediglich einige<br />

Kabelbinder mit, die wir aber nur am Anfang benutzten <strong>und</strong> nicht hielten.<br />

Wie gesagt, hatte Schmider das Haus aufgeschlossen. Schenk ging direkt hinterher.<br />

Ich war die dritte Person. Das Hausmädchen kam plötzlich Schmider<br />

entgegen. Woher genau, weiß ich nicht. Schenk ging direkt auf sie zu, hat sie<br />

festgehalten <strong>und</strong> auf den Boden gedrückt. Ich habe <strong>von</strong> einem Garderobenständer<br />

eine dort hängende Jacke genommen <strong>und</strong> dem Mädchen, ich schätze es auf<br />

ca. 25 bis 30 Jahre, über den Kopf gestülpt. Ich habe ihr auch noch auf die<br />

Schultern geklopft; oder auf den Kopf, <strong>und</strong> psst, psst gemacht. Ich wollte sie<br />

damit beruhigen. Schenk hat dann das Mädchen mit den Handschellen am<br />

Treppengeländer festgemacht. Hier hat sie angefangen, das „Vater unser“ zu<br />

beten. Ich glaube, dass das Mädchen etwa zwei Minuten gebetet hat. Geheult<br />

hat es nicht. Dann hat sie mit Beten aufgehört. In dieser Zeit konnte sich<br />

Schmider frei bewegen. Absprachegemäß hat er dann den Tresor mit einem<br />

Schlüssel <strong>und</strong> einer Zahlenkombination geöffnet. Vom letzten Mal wussten wir,<br />

wo der Tresor stand. Absprachegemäß hat Schenk dem Schmider einen Schlag<br />

ins Gesicht verpasst. Schmider hat auch gestöhnt. Schenk hat meiner Meinung<br />

nach ganz anständig zugelangt. Arbeitsteilig habe ich nun die Teppiche geholt,<br />

welche ich zum Teil zuvor <strong>von</strong> den Rutschunterlagen entfernen wollte. Diese<br />

Rutschunterlagen sind größtenteils nicht weggegangen. Ich möchte sagen, dass<br />

ich höchsten 10 % dieser Rutschunterlagen abbekommen <strong>und</strong> auf den Boden geworfen<br />

habe. In dieser Zeit hat Schenk den Tresor ausgeräumt. Heute meine ich,<br />

dass sich Schenk einige Sachen, als er den Tresor ausräumte, für sich eingesteckt<br />

hatte. Geld war keines mehr da, weil wir ja vorher schon jeder 20.000 DM<br />

in der Firma Schmider, einige Tage zuvor, bekommen hatten. Ich kann jedoch<br />

nicht mit Bestimmtheit ausschließen, dass es vielleicht doch einige Tausend<br />

mehr gewesen sein könnten.<br />

Mir fällt gerade ein, dass beim ersten Treffen in der Wohnung vom Schmider<br />

dieser gesagt hatte, dass wir einen kleineren Pokal, möglicherweise aus gold<br />

oder vergoldet, stehen lassen sollten. Ich meine, Schmider sagte, er habe diesen<br />

Pokal zur Konfirmation bekommen. Jetzt fällt mir ein, dass er mir auch bei

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