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Landtag von Baden-Württemberg Bericht und Beschlussempfehlung

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<strong>Landtag</strong> <strong>von</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> Drucksache 13 / 4850<br />

an die geltenden Vorschriften zur Öffentlichkeitsarbeit (Gemeinsame Verwaltungsvorschrift<br />

vom 20. Dezember 1992) halten werde. Da EKHK Nagel formal<br />

hiergegen verstoßen <strong>und</strong> – jedenfalls laut BNN-Darstellung – darüber hinaus<br />

strafrechtlich relevante unwahre Behauptungen mit absehbar erheblicher<br />

pressemäßiger <strong>und</strong> politischer Resonanz aufgestellt hat, hat der LOStA <strong>von</strong><br />

Mannheim Dienstaufsichtsbeschwerde erhoben. Der Generalstaatsanwalt in<br />

Karlsruhe ist dieser beigetreten.“<br />

führte der Zeuge aus, was besprochen worden sei, wisse er nicht. Er habe seine<br />

Rüge gehabt <strong>und</strong> würde sagen, ihm sei nie konkret untersagt worden, mit der<br />

Presse ein Wort zu wechseln. Auf die Frage, ob er deshalb mit Herrn Heck gesprochen<br />

habe <strong>und</strong> dessen Hinweis, dass der Betriebsprüfer Seyfried <strong>von</strong> Schmider<br />

einen VW Golf erhalten habe, an die Soko weitergeleitet habe, antwortete der<br />

Zeuge, er habe nicht mit Herrn Heck gesprochen, der sei zu ihm gekommen.<br />

Auf Vorhalt seines Vermerks vom 16. November 2001 über das Gespräch mit<br />

dem Journalisten Meinrad Heck, in dem dieser telefonisch bei EKHK Nagel angefragt<br />

hatte, ob bekannt sei, dass der Betriebsprüfer Seyfried <strong>von</strong> Schmider bzw.<br />

FlowTex einen VW Golf bezahlt bekommen habe, im Auszug<br />

„... Ich habe Herrn Heck erklärt, dass mir diesbezüglich während meiner Zeit<br />

als Soko-Leiter nichts bekannt geworden ist. Soweit ich informiert bin, ist darüber<br />

zurzeit bei der Soko auch kein Hinweis vorhanden. ...“<br />

<strong>und</strong> den weiteren Vorhalt, dass er damit natürlich auch eine Aussage über den Ermittlungsstand<br />

bei der Soko gemacht habe, erwiderte der Zeuge, wenn Herr Heck<br />

ihn frage, ob ihm so ein Vorfall bekannt sei, dann sage er: „Nein, also das ist mir<br />

nicht bekannt“. Damit sei ja noch nichts gesagt. Auf die Frage, ob es auf diesen<br />

Vermerk hin irgendwelche dienstrechtlichen Konsequenzen gegeben habe, antwortete<br />

der Zeuge, er wisse, dass etwas geplant gewesen sei, dies sei aber <strong>von</strong><br />

Seiten der LPD zurückgewiesen worden. Es habe keinerlei negative Konsequenzen<br />

gehabt. Er hätte sich dies bei diesem Fall auch nicht mehr bieten lassen.<br />

Die Frage, ob die klimatischen Störungen zwischen Soko <strong>und</strong> Staatsanwaltschaft<br />

den Erfolg der Ermittlungen nicht durchschlagend behindert haben, verneinte der<br />

Zeuge. Auf Frage bestätigte er, dass das belastete Miteinander zwischen Staatsanwaltschaft<br />

<strong>und</strong> Soko, zwischen ihm <strong>und</strong> Dr. Hofmann eine Ausnahme gewesen<br />

sei.<br />

Auf die Frage, wann er als Leiter der Sonderkommission ausgeschieden sei, erklärte<br />

der Zeuge, dies sei im Mai 2001 gewesen, nachdem die Hauptarbeit abgeliefert<br />

worden sei. Die Nachfrage, ob die Soko aufgelöst worden sei, verneinte der<br />

Zeuge <strong>und</strong> fügte an, diese bestehe heute noch. Auf die Frage, warum er ausgeschieden<br />

sei, erklärte der Zeuge, er habe mit Dr. Hofmann nicht mehr zusammenarbeiten<br />

können. Er sei zurückgetreten, wobei, natürlich mit ein Anlass gewesen<br />

sei, dass vorher einmal eine Besprechung bei der Staatsanwaltschaft stattgef<strong>und</strong>en<br />

habe, bei der er gesagt habe: „Wenn das so weiter geht, dann höre ich auf“. Da<br />

habe Dr. Hofmann erwidert, das wäre ihm gerade recht.<br />

2. Dr. Reinhard Hofmann<br />

Oberstaatsanwalt Dr. Hofmann erklärte einführend, dass er über die Medien vermittelt<br />

den Eindruck habe, dass hier massiv ein Klischee bedient werde, nämlich<br />

das eines pragmatischen, praxisorientierten, mit Biss <strong>und</strong> kriminalistischer Spürnase<br />

ausgestatteten langjährig erfahrenen Wirtschaftskriminalbeamten namens<br />

Nagel <strong>und</strong> demgegenüber ein tumber, blauäugiger, die Rechtsstellung des Beschuldigten<br />

stark betonender sich Verteidigerargumente zu eigen machender, ja<br />

darauf hereinfallender Staatsanwaltstrottel, das sei er.<br />

Der Zeuge wies darauf hin, dass auch er emotional eingestellt sei, aber es gebe<br />

einfach Dinge, die liefen nicht an einem ab.<br />

Es sei <strong>von</strong> Anfang an ein tiefer Riss <strong>von</strong> der Seite der Landespolizeidirektion <strong>und</strong><br />

initiiert <strong>von</strong> Herrn Nagel gegenüber der Staatsanwaltschaft Mannheim entstanden.<br />

Dieser Riss sei aber auch durch die zur Soko FlowTex gehörende Vermögensabschöpfungsgruppe<br />

des Landeskriminalamts, Polizeipräsidium Karlsruhe <strong>und</strong> Poli-<br />

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