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Landtag von Baden-Württemberg Bericht und Beschlussempfehlung

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<strong>Landtag</strong> <strong>von</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> Drucksache 13 / 4850<br />

Der Zeugin wurde aus ihrer ersten Vernehmung weiter Folgendes vorgehalten:<br />

Die Männer verließen etwa eine halbe bis dreiviertel St<strong>und</strong>e nach ihrem Erscheinen<br />

im Haus dieses wieder. Ich konnte mir das Jackett vom Kopf ziehen,<br />

wobei die Klebebänder um die Augen etwas nach oben rutschten. Herr Schmider<br />

hatte die Augen bereits wieder frei... Es vergingen dann ca. 5 Min. Das<br />

Fahrzeug des Herrn Schmider kam plötzlich mit hoher Geschwindigkeit die<br />

Auffahrt heraufgefahren. Ich hörte dies am Fahrgeräusch. Eine Person kam<br />

schnell ins Haus gerannt. Ich selbst duckte mich nach unten, da ich Angst hatte,<br />

dass der Mann sieht, dass ich mir das Jackett vom Kopf gezogen hatte. Aus<br />

diesem Gr<strong>und</strong>e konnte ich auch den Mann nicht sehen.<br />

Auf Frage, ob Herr Schmider, da er die Augen frei hatte, den Mann gesehen haben<br />

müsste, sagte die Zeugin, er müsste ihn gesehen haben, er sei ja auch unten<br />

gewesen. Auf weitere Frage, ob es auch möglich sei, dass Herr Schmider die Augen<br />

immer frei gehabt habe, sagte die Zeugin, dass könnte auch sein, sie habe ihn<br />

nur so gesehen, dass die Augen frei waren.<br />

1.3. Gerhard Schenk<br />

Gerhard Schenk machte bei seiner Vernehmung in der Justizvollzugsanstalt Kaiserslautern<br />

am 26. Juni 1995 folgende Angaben:<br />

„Ich bin seit dem 26. Januar 1994 wieder verheiratet. Ich möchte mit meiner<br />

neuen Familie ein normales, geregeltes Familienleben führen. Dies ist auch<br />

mitunter der Gr<strong>und</strong>, warum ich nun ein umfangreiches Geständnis, indem ich<br />

meine Mittäter benannte, gemacht habe.<br />

Ich möchte, dass, wenn ich die Sache hinter mich gekriegt habe, nichts mehr<br />

nachkommen kann <strong>und</strong> bin deshalb auch bereit, genaue Angeben in Sachen des<br />

angeblichen Raubüberfalls z. N. Manfred Schmider zu machen.<br />

Ich muss jedoch hinzufügen, dass mir einzelne Dinge nicht mehr so genau in<br />

Erinnerung sind, da sich die Sache bereits im Jahre 1986 abgespielt hatte.<br />

Weiterhin muss ich auch erwähnen, dass ich über meinen Rechtsanwalt Akteneinsicht<br />

über dieses Ermittlungsverfahren hatte <strong>und</strong> über diese Einsichtnahme<br />

einzelne Erinnerungen wieder zurückkamen.<br />

Ich habe den Karl Schöntag, der in Karlsruhe ein Privat-Detektiv-Büro führt,<br />

so ca. im Jahre 1980 kennen gelernt. Ich hatte ihm damals einen Auftrag gegeben,<br />

an den ich mich heute nicht mehr erinnern kann. Aus dieser geschäftlichen<br />

Verbindung entstand ein fre<strong>und</strong>schaftliches Verhältnis zwischen uns.<br />

Ich mietete mir dann auch im Hause, über die Familie Schöntag, wo Herr<br />

Schöntag seine Agentur hat, eine Wohnung. Diese suchte ich nur gelegentlich<br />

auf <strong>und</strong> ich meine, dass ich sie zur Tatzeit im Falle <strong>von</strong> Manfred Schmider<br />

nicht mehr hatte.<br />

Ca. sechs bis acht Wochen, bevor die Sache mit Manfred Schmider lief, sprach<br />

mich Karl Schöntag daraufhin an. Er berichtete mir, dass er über einen früheren<br />

Auftraggeber für mich eine lukrative Sache in Auftrag hätte. Es bestand bereits<br />

schon ein Gr<strong>und</strong>konzept, das zwischen dem früheren Auftraggeber, der<br />

sich später als der Unternehmer Manfred Schmider herausstellte, <strong>und</strong> Karl<br />

Schöntag abgesprochen war.<br />

Die Vorgabe war so, dass einige wichtige Papiere aus dem Hause des Auftraggebers<br />

verschwinden sollten <strong>und</strong> wir hierfür 50.000 DM <strong>und</strong> Schmuckstücke<br />

bekommen sollten. Ich gab Karl Schöntag zu verstehen, dass ich seinen Auftraggeber<br />

kennen lernen möchte, um diesen besser einschätzen <strong>und</strong> die näheren<br />

Einzelheiten mit ihm besprechen zu können. Circa eine Woche später, genauer<br />

kann ich das nicht mehr eingrenzen, kam es zum ersten Treffen in der<br />

Firma des Manfred Schmider, bei dem sowohl Manfred Schmider, Karl Schöntag<br />

<strong>und</strong> ich anwesend waren. Wir mussten bei diesem Treffen noch auf den<br />

Manfred Schmider warten, er fuhr mit einem schwarzen Porsche vor <strong>und</strong> führte<br />

uns in sein Büro. Zu diesem Zeitpunkt war niemand in der Firma anwesend, da<br />

wir uns an einem Sonntagmorgen verabredet hatten. Das Büro des Manfred<br />

Schmider war, soweit ich mich heute noch erinnern kann, mit einem größeren<br />

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