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Landtag von Baden-Württemberg Bericht und Beschlussempfehlung

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<strong>Landtag</strong> <strong>von</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> Drucksache 13 / 4850<br />

zu einen Flug des Wirtschaftsministers Dr. Döring mit einer Maschine der Fa.<br />

FlowTex habe, bestätigt (vgl. LO StA MA 628 AR 2429/01, Bl. 261 ff., 269):<br />

„Nein, meiner Kenntnis nach nicht. Ich meine aufgr<strong>und</strong> meines guten Verhältnisses<br />

mit Herrn Döring, dass ich da<strong>von</strong> bestimmt in irgendeiner Form Kenntnis erhalten<br />

hätte. Herr Manfred Schmider hätte mich bestimmt darüber informiert,<br />

wenn es so gewesen wäre, da er ja wusste, dass ich einen sehr engen Kontakt zu<br />

Herrn Döring habe.“ Der Zeuge Dr. Jürgen Morlok äußerte sich gegenüber der<br />

StA MA am 23. Juli 2002 auf Nachfrage, ob ihm bekannt sei, dass Wirtschaftsminister<br />

Dr. Döring mit einer Maschine der Fa. FlowTex mitgeflogen sei, ähnlich<br />

(vgl. LO JM 410 E-27/00 Bd. XII): „Mir ist da<strong>von</strong> nichts bekannt. Ich würde das<br />

auch ausschließen, denn entweder Herr Döring oder Herr Schmider hätte mir da<br />

sicherlich etwas da<strong>von</strong> erzählt.“<br />

Auch die Zeugin Angelika Kirchner, seinerzeit Flugbegleiterin, gab in einer Vernehmung<br />

durch die LPD KA am 25. Februar 2002 an, dass ihr kein Flug des Wirtschaftsministers<br />

Dr. Döring mit einer Maschine der Fa. FlowTex bekannt sei <strong>und</strong><br />

sie sich nicht daran erinnern könne, etwas anderes ihrer damaligen Kollegin Tina<br />

Street gesagt zu haben (vgl. LO StA MA 628 AR 2429/01, Bl. 181 ff., 182). Weiterhin<br />

gab der Zeuge Manfred Deck, seinerzeit bei der <strong>Baden</strong>-Airpark GmbH im<br />

Bereich der Buchhaltung tätig, in einer Vernehmung durch die LPD KA am<br />

11. März 2002 an (vgl. LO StA MA 628 AR 2429/01, Bl. 227 ff., 233): „Wenn<br />

ich gefragt werde, ob bekannte Politiker auf Kosten <strong>von</strong> FlowTex oder <strong>Baden</strong>-<br />

Airpark Firmen geflogen wurden, so kann ich ihnen darauf nur angeben, dass mir<br />

dies nicht bekannt ist. Ich kann mit Sicherheit sagen, dass solche Rechnungen<br />

nicht bei meiner Firma, sprich der <strong>Baden</strong>-Airport GmbH, eingegangen sind.“<br />

ccc) Zuwendungen an Horst Marschall<br />

Von der StA MA konnten in dem Vorermittlungsverfahren 628 AR 117/02 folgende<br />

Zuwendungen des Manfred Schmider an Horst Marschall, Vorstand der<br />

BW-Bank (Handel, Portfoliomanagement, Treasury, Region Karlsruhe) festgestellt<br />

werden (vgl. LO StA MA, 628 AR 117/02, Bd. XLVII):<br />

– 10. Oktober 1996: Abendessen des Manfred Schmider mit Horst Marschall<br />

(Rechnungssumme: 283,50 DM);<br />

– Dezember 1997: Weihnachtsgeschenke (Picknickkorb im Wert v 79,90 DM,<br />

Uhr im Wert v. 25 DM);<br />

– 19. Januar 1998: Abendessen des Manfred Schmider mit Horst Marschall<br />

(Rechnungssumme: 315,50 DM);<br />

– 22. Oktober 1999: Essen des Manfred Schmider mit Horst Marschall (<strong>von</strong><br />

FlowTex übernommene Rechnungssumme: 771 DM);<br />

– 9. Dezember 1999: Essen der Eheleute Schmider mit den Eheleuten Marschall<br />

(Gesamtrechnung über 2.802,50 DM);<br />

– 19. Oktober 1998: Verkauf eines <strong>von</strong> FlowTex mit Firmenrabatt am 13. Oktober<br />

1998 <strong>von</strong> der Automobilgesellschaft Schoemperlen & Gast mbH & Co<br />

(S&G) erworbenen fabrikneuen Mercedes SLK 200 Roadster an die Ehefrau<br />

des Horst Marschall, Christel Marschall, ohne dass das Fahrzeug zuvor auf das<br />

Unternehmen FlowTex zugelassen wurde. Neben dem <strong>von</strong> S&G an den Käufer<br />

FlowTex gewährten Rabatt in Höhe <strong>von</strong> 10 %, der – entgegen der Mengenrabattsabrede<br />

vom 19. Dezember 1996 zwischen der Mercedes Benz AG (bzw.<br />

S&G) <strong>und</strong> FlowTex– an Frau Christel Marschall weitergegeben wurde, gewährte<br />

Manfred Schmider beim Weiterverkauf des Fahrzeugs an Frau Christel<br />

Marschall noch einen weiteren Preisnachlass in Höhe <strong>von</strong> 2 %. Frau Marschall<br />

bezahlte im Ergebnis für das Neufahrzeug somit anstelle der 64.588,80 DM lediglich<br />

57.038,94 DM.<br />

In einer Schutzschrift v. 15. Januar 2003 des RA Prof. Dr. Müller, Rechtsbeistand<br />

des Horst Marschall, nannte dieser als Gr<strong>und</strong> für die Einschaltung des Manfred<br />

Schmider die diesem als Großabnehmer <strong>von</strong> S&G eingeräumte kürzere Lieferzeit<br />

<strong>von</strong> 3 bis 4 Monaten anstelle der regulären Lieferzeit <strong>von</strong> 18 Monaten. Darüber<br />

hinaus nahm RA Müller zu dem Vorgang wie folgt Stellung (vgl. StA MA 620 Js<br />

36968/01, LO XX-001): „Erst nach Erhalt der Rechnungen fiel meinem Mandan-<br />

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