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Landtag von Baden-Württemberg Bericht und Beschlussempfehlung

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<strong>Landtag</strong> <strong>von</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> Drucksache 13 / 4850<br />

86<br />

Als alles verpackt in der Diele lag, haben wir Schmider aus dem Raum geholt,<br />

wo der Tresor stand. Er war die ganze Zeit mit einer Handschließe am Tresor<br />

festgemacht gewesen. Schenk hatte mir den Schlüssel gegeben, um die Handschließe<br />

zu öffnen. Während ich nicht sofort das Schloss gef<strong>und</strong>en habe, weil es<br />

in dem Raum etwas düster war, hat Schenk dem Schmider einen Schlag versetzt.<br />

Wir haben dann Schmider in die Diele geführt <strong>und</strong> brachten ihn die Treppe<br />

zum 1. OG hinauf. Im oberen Bereich wollten wir ihn an das Geländer anfesseln.<br />

Wir haben dazu die <strong>von</strong> Schenk mitgebrachten Kabelbinder verwendet.<br />

Wir gingen dann die Treppe hinunter. Ich habe zu diesem Zeitpunkt festgestellt,<br />

dass Schenk die Frau an das Geländer gefesselt hatte, wobei ich nicht weiß, ob<br />

er dies mit Kabelbindern oder mit Handschließen getan hatte. Jedenfalls haben<br />

wir sie vom Geländer losgemacht <strong>und</strong> sie auch in den oberen Bereich der Treppe<br />

geführt. Auch sie haben wir jetzt mit Kabelbindern am Treppengeländer<br />

festgemacht. Schmider hat sich bemerkbar gemacht <strong>und</strong> uns durch Ziehen an<br />

der Fesselung gezeigt, dass die Kabelbinder aufgegangen waren. Die Zahnung<br />

der Kabelbinder hatte nicht gefasst. Schenk hat Schmider daraufhin mit Handschließen<br />

an das Geländer festgemacht. Anschließend hat er auch die Haushälterin<br />

mit Handschließen am Geländer gefesselt. Anschließend haben wir die<br />

Beute <strong>von</strong> der Diele vor die Haustür gebracht. Schenk hat das Fahrzeug rückwärts<br />

vor die Haustür gefahren <strong>und</strong> wir haben alles in den Kofferraum <strong>von</strong><br />

Schmiders Fahrzeug geladen. Dann sind wir weggefahren. Als wir schon in<br />

Ettlingen unterwegs waren, habe ich gemerkt, dass meine Ledertasche fehlt.<br />

Deshalb sind wir noch mal zurückgefahren. Gerade fällt mir ein, dass in diesem<br />

Moment vor der Einfahrt zum Wohnhaus <strong>von</strong> Schmider ein VW Bus geparkt<br />

stand, wo man normalerweise nicht parken darf. Als wir das erste Mal<br />

zum Anwesen gekommen sind, war dieses Fahrzeug noch nicht da. Auch als<br />

Schenk <strong>und</strong> ich mit dem Fahrzeug <strong>von</strong> Schmider das Wohnhaus verlassen hatten,<br />

war der VW-Bus noch nicht da. Ich kann mich noch erinnern, dass zwei<br />

jüngere Männer an dem Fahrzeug waren <strong>und</strong>, als sie uns heranfahren sahen,<br />

sofort einstiegen <strong>und</strong> da<strong>von</strong> gefahren sind. Mit uns hatten diese Personen absolut<br />

nichts zu tun.<br />

Mit der Fernbedienung, die im Fahrzeug <strong>von</strong> Schmider lag, haben wir<br />

nochmals das Hoftor geöffnet. Das Fahrzeug haben wir vor dem Haus abgestellt<br />

<strong>und</strong> sind beide nochmals in das Haus hinein. Die vergessene Tasche habe<br />

ich unter Schublädeneinsätzen für Bestecke gef<strong>und</strong>en, die Schenk offensichtlich<br />

aus einem Schrank herausgerissen <strong>und</strong> auf den Boden geworfen hatte, nachdem<br />

er die Bestecke eingepackt hatte. Wir waren das zweite Mal nur ganz kurze<br />

Zeit, meiner Schätzung nach 1 bis 2 Minuten, im Haus <strong>und</strong> haben dann mit<br />

meiner Tasche das Haus wieder verlassen. Mit dem Fahrzeug Schmider sind<br />

wir jetzt zu dem Parkplatz bei der Firma Heine gefahren. Dort haben wir die<br />

Beute umgeladen in das Fahrzeug <strong>von</strong> Schenk <strong>und</strong> sind zu mir nach Hause gefahren.<br />

Wenn mir meine Angaben vom 15. August 1995 (Band VII, As. 373 ff., 383)<br />

vorgehalten werden, so kann ich nur nochmals betonen, dass ich ursprünglich<br />

nicht gewusst habe <strong>und</strong> dies auch nicht verabredet gewesen ist, dass Schenk die<br />

Motorradunterziehhauben, Handschließen <strong>und</strong> Kabelbinder bei sich hatte. Erst<br />

als diese Gegenstände <strong>von</strong> Schenk herausgeholt wurden <strong>und</strong> zum Einsatz gekommen<br />

sind, habe ich überhaupt bemerkt, dass er diese bei sich hatte. Wenn<br />

dies in meiner Vernehmung vom 15. August 1995 anders aufgenommen worden<br />

ist, so ist dies jedenfalls nicht zutreffend.<br />

Wenn mir meine Schilderung vom 15. August 1995 zu der Reihenfolge, wie wir<br />

das Haus betreten haben, vorgehalten wird, so muss ich sagen, dass ich heute<br />

das ganze so angegeben habe, wie es meiner Erinnerung heute entspricht. Ich<br />

kann dazu nur sagen, dass ich mir ständig Gedanken zu den genauen Vorgängen<br />

<strong>von</strong> damals gemacht habe <strong>und</strong> ich glaube, dass meine heutigen Angaben<br />

zutreffend sind. Ich kann aber nicht ausschließen, dass ich mich an einzelne<br />

Abläufe einfach nicht mehr zutreffend erinnern kann.<br />

Ich kann mich auch noch erinnern, dass Schmider nach dem gespielten Überfall<br />

mir einmal gesagt hat, dass ich mich auch an Herrn Kleiser wenden könne,<br />

wenn es einmal Probleme gäbe <strong>und</strong> er selbst in der Firma nicht zu erreichen<br />

wäre. Er hat mir dabei erklärt, dass Kleiser über die ganze Sache Bescheid<br />

wisse. Ob das tatsächlich so war, weiß ich natürlich nicht. Allerdings kann ich

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