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Landtag von Baden-Württemberg Bericht und Beschlussempfehlung

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<strong>Landtag</strong> <strong>von</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> Drucksache 13 / 4850<br />

740<br />

Auf konkrete Nachfrage, was sich im Rahmen der Ermittlungen herausgestellt habe,<br />

ob <strong>und</strong> wie MBB Gegenstand des Gesprächs am 6. Mai 1999 gewesen sein<br />

muss, entgegnete der Zeuge:<br />

„Nach dem, was wir festgestellt haben, gehen wir da<strong>von</strong> aus, dass bei diesem<br />

Gespräch am 6. Mai neben der Umfrage auch die Übernahme MBB Gesprächsthema<br />

war. Das ergibt sich aus einem Fax, das in das „Kabinettchen“<br />

geschickt worden ist zur Kenntnisnahme des Herrn Hunzinger <strong>und</strong> wohl auch<br />

des Herrn Dr. Döring. Wir meinen, dass es zumindest beiläufig Gesprächsthema<br />

war. Aber weder Dr. Döring noch Herr Hunzinger sagen uns dazu etwas<br />

Vernünftiges.“<br />

Nachdem der ermittelnde Staatsanwalt der Staatsanwaltschaft Karlsruhe mittlerweile<br />

in Pension gegangen ist, erörterte der Behördenleiter der Staatsanwaltschaft<br />

Karlsruhe, Herr Leitender Oberstaatsanwalt Gunter Spitz, als Zeuge am 9. März<br />

2005 die Ergebnisse des am 7. März 2005, also zwei Tage vor seiner Vernehmung,<br />

eingestellten Ermittlungsverfahrens. Seine Stellung als Behördenleiter beschrieb<br />

er in diesem Ermittlungsverfahren wie folgt:<br />

„Sie werden verstehen, mit allen Details bin ich als Behördenleiter nicht vertraut,<br />

aber im Großen <strong>und</strong> Ganzen. Ich habe mich auch relativ intensiv diesem<br />

Verfahren, was auch meine Aufgabe ist bei einem so bedeutenden Verfahren,<br />

gewidmet <strong>und</strong> es mit begleitet.“<br />

Der Zeuge teilte diesen Lebenssachverhalt aus Sicht der Staatsanwaltschaft<br />

zunächst in zwei Teile, zum einen der Bereich Vorteilsnahme/Vorteilsgewährung<br />

im Verhältnis Dr. Döring <strong>und</strong> Frau Morlok durch Zahlung der 10.000 DM an infas<br />

bzw. durch „Engagements“ <strong>von</strong> Herrn Dr. Döring für die Firma „FlowWaste“<br />

<strong>und</strong> zum anderen in den Bereich Vorteilsnahme/Vorteilsgewährung im Verhältnis<br />

Dr. Döring <strong>und</strong> Hunzinger hinsichtlich Bezahlung der Umfragen in Höhe <strong>von</strong><br />

33.194 DM einerseits <strong>und</strong> „Empfehlungsschreiben“ im Rahmen der Pressekonferenz<br />

in Sachen MBB andererseits.<br />

a) Komplex Dr. Döring – Frau Morlok/„FlowWaste“<br />

Diesen Teilbereich beschrieb der Zeuge mit folgenden Worten:<br />

„[...] Wir waren zunächst im April 2004 befasst mit dem einen Teilkomplex<br />

einer möglichen Unrechtsvereinbarung, technisch gesprochen, zwischen Walter<br />

Döring, Dr. Döring <strong>und</strong> Bettina Morlok. Darauf haben sich zunächst die Ermittlungen<br />

erstreckt, <strong>und</strong> man hat dann auch relativ bald Aktivitäten feststellen können,<br />

die da entfaltet wurden in mehreren Schreiben, wo sich Dr. Döring, allerdings<br />

1997, im Jahr 1997, für die Belange der Firma FlowWaste, für Bettina<br />

Morlok, eingesetzt hat. In zwei Schreiben, eines da<strong>von</strong> an den Ministerpräsidenten<br />

des Landes <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>, ein Schreiben an den damaligen B<strong>und</strong>esaußenminister,<br />

ist mir noch in Erinnerung, 97, wie gesagt.<br />

Und dann war 97 auch, ging die Sache mehr oder weniger zu Ende, indem aus<br />

bestimmten Gründen die Sache nicht mehr weiterverfolgt wurde, eine Beförderung<br />

durch Dr. Döring nicht mehr weiter erfolgte, weil er sich da offensichtlich<br />

aus Neutralitätsgründen nicht mehr weiter für die Firma verwandt hat.<br />

Es war dann so, dass Bettina Morlok ein Schreiben auch noch an ihn richtete<br />

oder an das Wirtschaftsministerium richtete, in dem sie eine gewisse Enttäuschung<br />

darüber zum Ausdruck brachte, auch noch 1997. Und dann folgte noch,<br />

auch noch 1997, eine Art Empfehlungsschreiben auf Wunsch der Bettina Morlok,<br />

allerdings in abgeschwächter Form gegenüber dem, was sie da vorgeschlagen<br />

hatte, dass FlowWaste zu den paar führenden Unternehmen in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

gehört. Das ist dann in abgeschwächter Form erfolgt – alles 97.<br />

Dann lief nach unserer Feststellung nichts mehr. 99 erfolgte dann nach unseren<br />

Feststellungen die Zahlung der 10.000 DM durch Bettina Morlok, Flow-<br />

Waste, im Juni/Anfang Juli 1999, <strong>und</strong> danach gab es zwar noch 1999 eine Anfrage,<br />

ob irgendwie Interesse bestehe, in Libyen irgendwelche Kontakte zu<br />

knüpfen. Da haben wir irgendeine Antwort des Dr. Döring nicht mehr feststel-

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